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F a b i n i, Monte Priaforà
digung und Anerkennung, wenn er es wagte, sich von dem bisherigen
Angriffsverfahren lossagend, gerade die zeitweise ungünstigen Sicht¬
verhältnisse für die Lösung seiner Aufgabe auszunützen und gegen den
Befehl des 180. IBrigKmdos., also ganz auf eigene Verantwortung und
mit seinem Bataillon allein den kecken Griff zu wagen? Regiments- und
BrigKmdo. erfuhren davon sehr bald und ließen diesen tapferen Führer,
vielleicht in ähnlicher Beurteilung der Lage — gottlob —- stillschweigend
gewähren
Daß diese kühne Tat des ersten Fußfassens auf der Hochfläche von
Novegno der Besetzung der Priaforà durch die Italiener gerade noch
zuvorkam, ist geeignet, ihre Bedeutung wesentlich zu erhöhen. Wenn
dann die Erweiterung dieses Besitzes auf der Hochfläche, ungeachtet der
opfervollen Bemühungen der eigenen Truppen in wiederholten schweren
Kämpfen, den tapferen Kaiserjägern versagt blieb, so mindert das in
keiner Weise den Glanz eines vorbildlichen Entschlusses wie seine ge¬
schickte und kühne Ausführung. Denn wäre es damals den Italienern
gelungen, vor dem Bataillon Högn die Priaforà zu besetzen, wir hätten
den Aufstieg an dieser Stelle kaum jemals zu erzwingen vermocht.