Volltext: Die Isonzoverteidigung (Ergänzungsheft 3 1932)

Monte Prlaforà 
63 
Beim Angriff auf den Mt. Arlta war als Endziel Mt. Rione—Mt. 
Novegno—Mt. Rozzo Covole zu geben, das womöglich in einem Zuge zu 
erreichen war. Die feindlichen Stellungen bei Buni Bagattini waren, wenn 
möglich, von der Seite her aufzurollen, dem etwa weichenden Feinde 
der Rückzug durch das Val del Maso und Val di Rio zu verlegen und 
hier —eventuell auch in der Nacht — die Hochfläche zu ersteigen. Der 
Mt. Priaforà war in Fortsetzung des Angriffes auf den Mt. Arlta auf 
dem in Wirklichkeit auch durchschrittenen Westhang in energischem 
Nachstoß zu nehmen, hiebei — so wie es tatsächlich der Fall war — der 
Westhang zu überqueren, das 1. TJR. in die Linie Mt. Rione—Mt. No¬ 
vegno, das 4. TJR. durch ähnliches Vorgehen auf dem östlichen Abhang 
des Mt. Ciove in die Linie C. Alta—Mt. Rozzo Covole zu bringen, das zur 
Verfügung gestellte 3. TJR. (Korpsreserve) vorzuziehen. Die Werkstraße 
von Cornolò auf Mt. Arlta und ihre Fortsetzung als guter Fahrweg zum 
Passo Campedello ermöglichten den Nachschub auf den östlichen Flügel 
der Hochfläche. 
Es soll auch hier dem Urteile der an diesen Kämpfen beteiligten 
Unterführer überlassen bleiben, ob am 29. Mai nach den mündlichen 
Weisungen des Divisionsführers hätte verfahren werden können und 
vielleicht auch verfahren worden wäre, wenn Unterführer und Truppen 
von dem bisher geübten methodischen Angriffsverfahren nicht allzu sehr 
beeinflußt geblieben wären und — wenn man die Vorzüge des empfoh¬ 
lenen Kampfverfahrens so wie heute gekannt hätte ! 
Ob die so kühn vorgeführten Truppen auf der Hochfläche von 
Novegno sich während ein bis zwei, jedenfalls kritischen Tagen hätten 
behaupten können? Nach der Qualität unserer Truppen und nach den 
Erfahrungen von Flitsch-Tolmein — ja! 
Es sei aber vor dem Glauben gewarnt, dieses Angriffsverfahren ge¬ 
wissermaßen als Universalmittel für ähnliche Fälle anzusehen. Der Feind 
findet auch dagegen eine erfolgreiche Abwehr, wie wir es im Jahre 
1918 öfters schmerzlich erfahren mußten. 
Zum Schlüsse nur noch wenige Worte zum Priaforàunternehmen : 
Die Fortsetzung des Angriffes am 30. früh war abermals von der 
Artillerievorbereitung abhängig gemacht and den Truppen der Beginn 
der Vorrückung erst auf besonderen Befehl gestattet worden. Wie so oft, 
herrschte auch an diesem Morgen keine klaglose Verbindung; das vor¬ 
bereitende Artilleriefeuer setzte nicht ein und die seit 6h angriffsbereit 
harrende Truppe lag müßig in ihren Ausgangsstellungen. Verdient da 
der herzhafte Entschluß des M jr. Högn nicht eine ganz besondere Wür-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.