Volltext: Die Isonzoverteidigung (Ergänzungsheft 3 1932)

Monte Priaforà 
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gar Stellung vom l.Juni und ihre Ablösung, weil sie auch unter der 
Witi rung schwer gelitten hatten. Dies wurde genehmigt und für später 
ein neuer Angriff in Aussicht genommen. 
Im Asticotale griffen zu gleicher Zeit die 3. ID. und die 44. SchD. 
an und gelangten unter beträchtlichen Verlusten an die bereits erwähnte 
befestigte feindliche, inzwischen wieder namhaft verstärkte Linie, vor 
der der Angriff dauernd zum Stillstande kam. 
Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden war der Angriff der 
3. Armee fortgeschritten; es war gelungen, bis zum 7. Juni die west¬ 
lichen Höhen des Val Canaglia—Mt. Bussibollo—Mt. Lemerle in Besitz zu 
nehmen; aber der weitere Angriff traf in der felsigen Waldzone auf ein 
sehr geschickt angelegtes, verdecktes und darum schwer faßbares, zähe 
verteidigtes Stellungssystem, das nicht mehr zu überwinden war. 
Die Aussichtslosigkeit eines neuerlichen Angriffes der 59. ID. gegen 
den Sattel Colle di Xomo—Mt. Alba führte zum Entschluß, den Angriff 
auf das Plateau von Novegno nun doch im Kampfraum der 8. ID. zu 
versuchen und planmäßig durch überlegene Artillerie vorzubereiten, 
wozu die verfügbare Artillerie des VIII., XX. und XXI. Korps heranzu¬ 
zuziehen und unter einheitliche Leitung des GM. von Portenschlag zu 
stellen war. Es wurde die Bildung von drei großen Artilleriegruppen im 
Becken von Laghi und am Ausgange des Campoluzzotales, dann bei 
Castana und endlich bei Arsiero vorgesehen, aus denen der Mt. Ciove, 
die Cima alta, Mt. Vaccarezze, Mt. Rione und Mt. Cogolo nacheinander 
niedergekämpft und dann genommen werden sollten. Die hiefür notwen¬ 
dige Umgruppierung und Munitionsdotierung der schweren Artillerie 
beanspruchte viel Zeit, zumal im Terragnolotal die Zufahrtstraße zum 
Borcolapaß an einer Stelle unter der Last eines 30.5 cm - Mörser-Bet¬ 
tungswagens abgestürzt war, was eine viertägige Unterbrechung im 
Zuschube aller Art auf dieser wichtigen Straße bedingte. Auch der 
Tunnel an der zerstörten Torarostraße wurde erst in diesen Tagen voll¬ 
endet und damit die Chaussee vom Campoluzzotal nach Arsiero benützbar. 
Es war eine ganz erhebliche Artilleriekraft bereitgestellt; in den 
Angriffsraum von 1 km Breite sollten 100 Geschütze wirken, davon die 
Hälfte schweren Kalibers. Der Infanterieangriff, den abermals Oberst 
Merten zu führen hatte, wurde ebenso wie das Einschießen der Artillerie 
sehr sorgfältig vorbereitet und hatte nach dem Befehle des ll.Armee- 
kmdos. am 12. Juni zu beginnen. 
Unter ungünstigen Sichtverhältnissen wurde am 12. und am 13. Juni 
erbittert gekämpft, der Mt. Ciove auch erstürmt, zwei östlich davon
	        
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