Volltext: Die Isonzoverteidigung (Ergänzungsheft 3 1932)

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langte erst am 2. Juni in die Linie nördlich Mga. Xomo—Fucenecco—Tel- 
dere. Das 2. TJR. erreichte, nachdem es alle feindlichen Stützpunkte 
gestürmt hatte, die Linie südlich Leparo—Perlona Felsrücken südöstlich 
Ressi; eine Kompagnie stand 100 Schritte unterhalb Kuppe Mt. Spin. 
Vom 2. TJR. lag ferner eitie Kompagnie knapp vor Mga. Zola, eine 
Kompagnie des 1. TJR. vor Mga. Vaccarezze. Über diese Linie kam man 
nie mehr hinaus, der italienische Widerstand war zu groß geworden. 
Im Mt. Priaforàabschnitte hatte inzwischen Oberstbrigadier Merten 
die Führung übernommen. Er meldete am 1. Juni, daß von der Priaforà 
zum Mt. Ciove nur ein schmaler Rücken mit geringem Entwicklungsraum 
führe, daß ein direkter Angriff keinen Erfolg verspreche und der Mt. 
Ciove nur am östlichen Hange mit einem Entwicklungsraum für knapp 
zwei Kompagnien zugänglich sei. Nach Ablösung der Teile des l.TJR., 
die hier so heldenmütig gekämpft hatten, standen dem Obersten für den 
Angriff drei Bataillone des 4. TJR. unter Obstlt. Putzker, ein Bataillon 
des l.TJR. und von der 3. ID. das Anschlußbataillon des IR. Nr. 14 zur 
Verfügung. Auch zwei Gebirgsgeschütze waren auf Priaforà in Stellung 
gebracht worden. Der Angriff am 2. Juni erlitt durch Wolkenschleier 
und gestörte Drahtverbindung der Artilleriebeobachter mancherlei Ver¬ 
zögerung, wurde aber bis zum Abend bis vor die südlichste, am stärksten 
befestigte Kuppe vorgetragen. Die Kaiserjäger fanden in den eroberten 
feindlichen Gräben notdürftig Deckung. Sehr verlustbringend war bei 
diesem Angriff das feindliche Flankenfeuer vom Mt. und Mga. Vaccarezze 
sowie vomMt.Rione. Am 3. Juni gewannen auch die am Osthang vorgehen¬ 
den Abteilungen der Kaiserjäger und des IR. 14 Raum, standen aber hiebei 
auch unter heftigem Schrapnellfeuer mehrerer im Asticotale stehender 
feindlicher Batterien. Sehr schwierig war die Leitung des eigenen Ar¬ 
tilleriefeuers. Bei der Nähe der sich gegenüberliegenden Schwarmlinien 
gab es öfters Kurzschüsse in die eigenen Linien, die heftige Vorwürfe 
gegen die Artillerie auslösten. 
Den Angriff am 4. Juni verzögerte Regen und Nebel bis in die 
Abendstunden; das Artilleriewirkungsschießen konnte erst nach 20h be¬ 
ginnen. Die Angriffstruppen arbeiteten sich unter großen Schwierig¬ 
keiten und einzelnen Kurzschüssen der eigenen Artillerie im Abenddunkel 
langsam vorwärts. Als das Feuer nach hinten verlegt wurde und die 
Truppen zum Sturme ansetzten, fanden sie die feindliche Stellung sofort 
stark besetzt; man vermutete knapp dahinter bombensichere Unterstände. 
Die Erfolglosigkeit eines Angriffes einsehend, beantragte Oberst Merten 
die Einstellung des Angriffes bei Zurückführen der Truppen in die Aus¬
	        
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