Volltext: Die Isonzoverteidigung (Ergänzungsheft 3 1932)

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V c i t h 
Bis zur Eroberung von Karfreit 
Der gewaltigen sechsten Symphonie des Isonzoschlachtengottes 
folgten noch im selben Jahre drei kleinere, stürmisch im Tempo, von 
schwerster Instrumentation, aber von knappsten Dimensionen und ge¬ 
ringer Wirkung. Die siebente, achte und neunte Isonzoschlacht (14. bis 
18. September, 9. bis 12. Oktober, 31. Oktober bis 4. November) gleichen 
sich fast wie ein Ei dem anderen. Ihr Ziel war naturgemäß der weitere 
Durchbruch nachTriest, ihr leitender Gedanke die Massen Wirkung auf 
engstem Räume; dies ging so weit, daß diesmal sogar die Infanterie in 
Stoßkörper zusammengepfercht wurde, die gleich der antiken Phalanx 
buchstäblich auf physischen Massendruck berechnet und hiezu auch be¬ 
fähigt waren ; es ist klar, daß diese Massen im ersten Augenblick Erfolge 
erzielen mußten, daß aber ihre Verluste in kürzester Zeit Dimensionen 
annahmen, die ein Fortführen des Angriffes unmöglich machten; daraus 
erklärt sich auch die auffallend kurze Dauer dieser drei Schlachten sowie 
der Umstand, daß sie sämt¬ 
lich unmittelbar nach er¬ 
reichtem Anfangserfolge ab¬ 
gebrochen wurden. Gleich 
unökonomisch ist vielleicht 
seitunseren ersten Offensiven 
Jahres 1914 das Men¬ 
schenmaterial im ganzen 
Weltkrieg nicht wieder aufs 
gesetzt worden; die Fol¬ 
ge war, daß selbst Cadornas 
beste Truppen sturmscheu 
wurden, so daß er gezwungen 
war, fast alle Isonzo verbände 
gegen an den übrigen Fronten 
eingesetzte auszuwechseln; 
diese gewaltige innere Um¬ 
gruppierung wurde auf un¬ 
serer Seite als Vorbereitung 
einerneuenDezemberschlacht 
gedeutet.Möglicherweisewar 
diese auch beabsichtigt, doch 
CadornasLaubf rösche bliesen 
vorzeitig ab. 
Die Isonzofront
	        
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