Bis zum Falle von Görx
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Ausblick auf die blutige Kote (393) bei Piava
den Divisionen Cadornas die neuen französischen Angriffsmethcden bei¬
bringen. Schon am 10. November begann die vierte Isonzoschlacht,
wiederum auf der ganzen Front von Flava bis zum Plateau, und ver¬
engte sich schließlich auf den Görzer Brückenkopf. Der Charakter der
Schlacht lag diesmal in der planmäßigen artilleristischen Beschießung
und Zerstörung vcn Görz. Sie wurde durch Fliegerproklamationen offi¬
ziell angekündigt, setzte am 17. November mit aller Kraft ein und ver¬
wandelte eine der schönsten Städte Europas innerhalb weniger Tage in
einen rauchenden Trümmerhaufen. Auch die Spitäler wurden trotz ihrer
Kennzeichnung nicht ausgenommen, so die Landesirrenanstalt und das
auf einem Hügel westlich der Stadt abseits jeder militärischen Position
gelegene, als Spital adaptierte und weithin sichtbar gemachte Seminar.
Trotz Joffre hielt die Podgora unerschütterlich. Dagegen gelang es
den Italienern, nördlich davon den „Kirchenrücken" von Oslavia in die
Hand isu bekommen, von wo aus sie Görz wenigstens sehen konnten.
Nun begnügten sie sich mit dem Sperling in der Hand und brachen die
Schlacht am 11. Dezember ab. Vor dem Parlament konnte statt Görz
wenigstens das bisher in weitesten Kreisen unbekannte Oslavia als der
unbedingt notwendige große Erfolg verkündet werden. Lange sollten
sich die Italiener auch seiner nicht freuen; am 24. Jänner fiel die für
uns sehr wichtige Position nach nur halbstündigem, aber wahrhaft