Rückzugsbefehle des FM. Kövess
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die entsprechenden Weisungen zur Regelung des Rückzuges der Heeres¬
gruppe an die deutsche 11. Armee, an die Armeegruppe Albanien, die
vom 12. Oktober an auch die Verwaltung Montenegros zu führen hatte,
dann an den Kommandierenden General in Sarajevo und das General¬
gouvernement Serbien. Die deutsche 11. Armee hatte, falls hiezu gezwun¬
gen, den Rückzug aus den gegenwärtigen Stellungen abschnittsweise in
der allgemeinen Richtung auf den Save-Donauabschnitt Sabac, Zabrez,
Belgrad und Pozarevac durchzuführen und nach erfolgtem Stromüber¬
gange 41/2 Divisionen (hievon zwei lals Reserve) an der Savestrecke
Raca—Se,ml in, iy2 Divisionen von Pancsova bis südlich von Fehertem-
plon (Weißkirchen) bereitzustellen. Nach der Preisgabe der Stellungen
südlich und südöstlich von Nis sollte der nächste Widerstand ¡auf den
Höhen nördlich der westlichen Morava, auf den Höhen nördlich von
Aleksinac und nordwestlich von Knjazevac geleistet werden. Dem GO.
Sarkotic wurde der Schutz der offenen Südostgrenze Bosniens anvertraut
und ihm hiezu die k. u. k. 32. ID. sowie eine weitere Division für Nord¬
ost-Bosnien in Aussicht gestellt. Die Sicherung des Drinaabschnittes bei¬
derseits von Visegrad sollte er aber unverzüglich mit eigenen Kräften
bewerkstelligen.
Die Armeegruppe Albanien hatte den Rückmarsch in den Raum Sku-
tari—Podgorica fortzusetzen; sollte auch die Räumung Montenegros
nötig werden, war Richtung auf die Bocche di Cattaro zu nehmen. Den
bisherigen Besatzungstruppen Montenegros oblag dann die Sicherung der
herzegowinischen Grenze.
Ehe die deutsche 11. Armee dem Befehle des Heeresgruppenkom¬
mandos zum Rückzug nachkommen konnte, hatte sie am 11. Oktober
noch einen schweren Kampf zu bestehen. Die Serben hatten, den Erfolg
des Vortages ausnützend, den Angriff gegen die Mitte der 219. ID. am
11. Oktober mittags erneuert und waren bis auf die Höhen südlich von
Mramor (westlich von Nis) vorgedrungen. Nun verfügte Gdl. Steuben
■den Rückzug der Armee für die Nacht auf den 12. Oktober hinter die
westliche Morava. Die Sicherung der Wege im Moravatale wurden dem
Alpenkorps anvertraut, das beiderseits der Morava von den Höhen nörd¬
lich von Kruse vac bis zur Poslonska pl anána in Stellung ging. Im An¬
schlüsse daran nach Ost grubein sich die 219. und die 217. ID. auf den
Höhen nördlich von Aleksinac und nordwestlich von Knjazevac ein. Die
Sperrung der Übergänge über die westliche Morava in der Flußstrecke
von Krusevac bis Cacak wurde der vom 12. Oktober an bei Krusevae und
Kragujevac ausladenden k. u. k. 30. ID. und allen übrigen Truppen die-
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