Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

Erwägungen über die nächste Widerstandslinie 
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Grenze klaffende Lücke zu schließen und die ;aus dem Räume um Skoplje 
über Nis, Kruse vac und Knaljevo nach Alt-Serbien und über Ipek (Peja) 
nach Montenegro führenden Wege zu sperren. 
Wenn auch GdA. Schölte am 30. September bei dem wechselnden 
Stande der Operationen und den drängenden Verhältnissen noch nicht 
übersehen zu können glaubte, wo die künftige Widerstandslinie liegen 
werde, so hatte er doch die Absicht, sie „soweit südlich Nis als irgend 
angängig einzunehmen". Hiezu sollten die Hauptkräfte der heranrollen¬ 
den Verstärkungen (Alpenkorps, deutsche 219. und öst.-ung. 30. ID.) im 
Räume Nis—Pirot aufmarschieren, ein bis zwei Divisionen (darunter die 
deutsche 217. ID.) sich aber bei Sofia versammeln, um den rechten Flü¬ 
gel der bulgarischen 1. Armee, den GdA. Schölte noch immer in den 
Kreis seiner Erwägungen zog, nötigenfalls stützen zu können. Die Siche¬ 
rung dieses Aufmarsches hatte die seit 28. September in Vranje in Aus- 
waggonierung begriffene k.u. k. 9. ID. südlich dieses Ortes zu bewirken. 
In größter Sorge sah ¡auch das k. u. k. AOK. der Entwicklung der 
Ereignisse an der mazedonischen Kampffront entgegen. Durch den rei¬ 
ßend schnellen Vormarsch der Ententetruppen waren Montenegro und 
die westlichen Gebiete des Militär-Generalgouvernements Serbien unmit¬ 
telbar bedroht. Die zahlenmäßig schwachen, weiträumig über das Land 
verteilten Besatzungstruppen beider Gouvernements, insgesamt etwa 
10 Feldbataillone, 10 Batterien und 23 Etappenbataillone, meist nicht voll¬ 
wertige Kampftruppen und nur mangelhaft ausgerüstet, genügten kaum, 
um den Sicherheitsdienst im Lande zu versehen; auch mußte bei Fort¬ 
schreiten der feindlichen Offensive verläßlichen Anzeichen zufolge mit 
einem Wiederaufleben des B¡andenkrieges, ja mit einem Aufflammen 
eines allgemeinen Aufstandes gerechnet werden. Dia das Heranführen 
neuer Truppen in dem wege- und bahnarmen Gelände Wochen erfordert 
hätte, war die vom k.oi.k. AOK. ¡ausersehene Hauptwiderstandslinie, 
deren Zug über Ipek (Peja)—Mitrovica—Kursumlija verlief, aufs äußer¬ 
ste gefährdet. Auch kam dem Räume um Prizren für das ungestörte Ab¬ 
fließen der Gruppe Albanien besondere Bedeutung zu. 
So raffte denn das k. u. k. AOK. das letzte verfügbare Gewehr zu¬ 
sammen, um die aus dem westlichen Mazedonien an die Sammelräume 
Ipek (Peja), Mitrovica und Kursumlija heranführenden Wege wenigstens 
notdürftig zu sperren. Die in Ipek (Peja) und Mitrovica verfügbaren 
Truppen (drei Streifkompagnien und zwei Reserveschwadronen) sowie 
zwei Etappenbataillone und eine Landsturmsicherungskompiagnie der 
Armeegruppe Albanien, dann zwei mit den Bulgaren im Rückmarsch be- 
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