Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

502 
Dem Niedergang entgegen 
dessen Verteidigung sich die 2. und die 3. Division der Bulgaren teilten. 
Vergebens hatte die schwache bulgarische Artillerie das feindliche Artil¬ 
leriefeuer zu dämpfen und das Los der eigenen Infanterie zu erleichtern 
viersucht; auch war sie nicht imstande, die in den feindlichen Gräben 
dicht gedrängte Infanterie wirksiam zu beschießen1). 
Die bulgarischen Stellungen im Abschnitt Dobra polje hatten unter 
der Beschießung schweren Schaden genommen. Die Schützengräben waren 
zum größtem Teil eingeebnet, die Unterstände entweder zerstört oder 
verschüttet, breite Gassen in die Hindernisse gerissen und die Verbindun¬ 
gen unterbrochen. Auch schien die Widerstandskraft der Besatzung stark 
erschüttert zu sein, obwohl die blutigen Verluste verhältnismäßig noch 
gering waren2). 
Am 15. September um 5h 30 vorm. brachen noch im Halbdunkel von 
den Truppen der 2. serbischen Armee die französische 122. ID., die fran¬ 
zösische 17. Kolonial division und die serbische Sumaldi j adi vision unter 
dem Schutz einer starken Feuerwelle auf der ganzen Front zwischen den 
Höhen Sokol und Vetrenik gegen die bulgarischen Stellungen vor. Es 
galt, das erste bulgarische Stellungsnetz zu durchschlagen und das ge¬ 
wonnene Gelände festzuhalten, um den in zweiter Linie bereitstehenden 
serbischen Divisionen, der Timok- und der Jugoslawischen Division die 
Möglichkeit der Verfolgung in der Richtung auf Demir kapu und Kava- 
dar zu eröffnen. 
In raschem Anlauf durcheilten die Stürmenden trotz der oft großen 
Höhenunterschiede das Vorfeld und drangen an vielen Stellen im ersten 
Ansturm in die bulgarischen Linien ein. Wider Erwarten aber stellte sich 
der größte Teil der Grabenbesatzung, soweit sie nicht in den Stollen 
völlig überrascht wurde, mit Gewehr und Handgranaten, im Kampf 
Mann gegen Mann zu verzweifelter Gegenwehr. Erst bis 10hvorm. ge¬ 
lang es den angreifenden Truppen, in zähem Ringen Schritt für Schritt 
einen Teil der ersten Stellung zu besetzen. 
Die französische 122. ID. hatte sich bis dahin in den Besitz des Gip¬ 
fels des Höhenstocks Dobr o polje gesetzt. Ungebrochen aber hielten die tap¬ 
feren Verteidiger noch auf der Höhe Sokol stand. Ebenso scheiterten an den 
hinteren bulgarischen Widerstandsnestern alle Versuche, den nördlichen 
Höhenraind des Dobro polje und damit den Aufgang in das Tal zu ge¬ 
winnen. Auch die 17. KolD. war mit ihrem linken Flügel anfänglich tief 
in die Stellungen des Gegners eingedrungen, ohne vorerst auf sonder- 
1) Mar ino w, 27 f. — Franz. Gstb. W., VIII, 3.,Teil, 314. 
2) Marinow, 29 ff.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.