Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

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Der letzte Angriff der öst.-ung. Armee 
schiert war, wurde zur gleichen Zeit in Sacile einwaggoniert. Diese bei¬ 
den Divisionen kamen dem Kriegsminister eben recht, denn wegen der 
in Wien und in Budapest ausgebrochenen all gemeinen Streiks glaubte er, 
die vom AOK. schon am 20. Juni angeforderten Divisionen 25 und 39 
(S. 323) nicht ohne Ersatz abgeben zu können. Diese beiden Assistenzdivi¬ 
sionen verließen hierauf von Mitte Juli an das Hinterland. Die gleich¬ 
falls der Heeresgruppe Conrad zugedachte 40. HID. trat aus Kroatien 
erst am 28. Juli die Fahrt nach Südtirol an. Dafür hatte FM. Conrad die 
26. SchD. in Fußmärschen zur Heeresgruppe Boroevic zu überstellen. Da 
aber hiedurch die vom FM. Conrad als dringend nötig bezeichnete 
Ablösung der schon seit zwei Jahren unausgesetzt in der Front stehenden 
159. IBrig. unmöglich wurde, erhielt die 10. Armee Ende Juli das im 
Hinterland stehende österreichische LstlR. 13. 
Von der Heeresgruppe Boroevic war die 1. KD., deren Husarenregi¬ 
menter sich dem schwierigen Kampf im Mündungsgebiet des Piave nicht 
gewachsen gezeigt hatten, a,n die Nordostfront abzugeben ; sie verließ vom 
7. Juli an Portogruaro. Als Ersatz kam die im Bereiche des Generalkom¬ 
mandos 4 stehende 2. ID. nach Venetien, die vom 9. Juli an die Fahrt an¬ 
trat. Des weiteren hatte FM. Boroevic vom 14. Juli an die 47. FABrig. 
nach Albanien abzugeben, der, ¡als dort — wie noch zu schildern sein 
wird — Not an Mann eintrat, vom 23. Juli an das Orientkorps zu folgen 
hatte. Dafür wurde von Mitte Juli an die im Hinterland stehende Infan¬ 
terie der 7. ID. zur Heeresgruppe Boroevic gefahren. Überdies rollte aus 
der Ukraine vom 7. Juli an die 34. ID. nach Venetien. Mehr k.u.k. Trup¬ 
pen abzugeben erklärte der Kommandant der Ostarmee, Gdl. Alfred 
Krauss, für ausgeschlossen, außer wenn deutsche Verbände an ihre Stelle 
und in ihre Räume kämen. 
Für die italienische Heeresleitung mochte es nach dem Rückzug der 
öst.-ung. Truppen sehr verlockend erschienen sein, dem abziehenden 
Gegner auf das östliche Piaveufer nachzustoßen, Die neuntägige Schlacht 
hatte aber von den italienischen Truppen und ihren Alliierten doch ge¬ 
waltige Blutopfer gefordert; die in der Zeit vorn 15. bis 25. Juni erlitte¬ 
nen Verluste beziffern sich auf 8030 Tote, 28.998 Verwundete und 47.802 
Vermißte, also insgesamt auf 84.830 Mann1). Auch waren weder tech¬ 
nische Vorbereitungen für ein so schwieriges Unternehmen gegen die 
durch den Fluß geschützten und völlig unversehrten Verteidigungsanlagen 
des Gegners getroffen noch die Truppen für den Angriff entsprechend 
geschult. Schließlich 'erachtete das italienische Höchstkommando die vor- 
1) Baj-Macario, Giugno 1918, 404.
	        
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