Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

Neue Angriffspläne des GO. Arz 
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Er bat den Feldmarsehall, überzeugt zu sein, daß er im Interesse der ge¬ 
meinsamen Kriegsziele an die Westfront soviel abgeben werde, als mög¬ 
lich sei. Dieses sei allerdings durch die Notwendigkeit begrenzt, einer¬ 
seits die Front im Südwesten verläßlich zu halten und andererseits die 
in Italien stehenden feindlichen Kräfte durch entsprechende Rührigkeit 
zu fesseln. Schließlich eröffnete GO. Arz, daß er so bald wie möglich — 
spätestens im September — einen neuerlichen Angriff gegen Italien zu 
führen gedenke, dies schon deshalb, weil sich die öst.-ung. Armee nach 
dem Fehlschlagen der letzten Offensive nicht durch die Italiener „als 
dauernd besiegt betrachten darf". Aber auch die Unmöglichkeit, noch 
einen zweiten Winter im Räume zwischen Brenta und Piave zu verbrin¬ 
gen, nötige zu diesem Unternehmen, bei dem GO. Arz deutsche Truppen 
dankbarst begrüßen würde. 
Ob der k. u. k. Chef des Generalstabes in der Tat an die Möglich¬ 
keit einer solchen Offensive geglaubt hat, bleibe dahingestellt. GFM. 
Hindenburg dankte für die beiden angekündigten Divisionen und bat, 
möglichst bald die vier weiteren, wenn es ging, noch mehr, folgen zu 
lassen. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, daß die k. u. k. Truppen im 
Westen Gelegenheit finden mögen, die Entscheidung des Krieges miit- 
zuerkämpfen. Auf die angeregte Beistellung von deutschen Truppen für 
die Südwestfront ging der Feldmarschall aber nicht weiter ein. 
Die zugesagten Truppenabgaben für den Westen und der Austausch 
einiger Divisionen, die in der Junischlacht besonders große Kampfver¬ 
luste erlitten hatten, machten nun eine Reihe von Verschiebungen nötig; 
sie sind den Beilagen 23 und 24 zu entnehmen. 
Nach Frankreich hatten die 1. und die 35. ID. abzugehen, wozu die 
erstgenannte am Tonalepaß durch die 22. SchD., die gegenüber dem 
Montello stehende 35. ID. durch die 41. HID. abgelöst wurden. Überdies 
hatte die Heeresgruppe Conrad die schweren Feldartillerieregimenter 11, 
54, 59 und 72 sowie vier Batterien schwersten Kalibers für die Westfront 
abzugeben. Die Artillerie wurde vom 4. Juli an eingeladen; die beiden 
Divisionen folgten vom 8. Juli an. Ihnen wurde neun Tage später noch 
FML. Ludwig Goiginger mit dem Stabe des XVIII. Korpskmdos. nachge¬ 
sandt. Der bisherige Kommandant des XVIII. Korps, Gdl. Edi. v. Weber, 
übernahm an Stelle dies Gdl. Kletter das VI. Korps. 
Zur Auffrischung /wurden aus Südtirol die stark abgekämpften Di¬ 
visionen 38 und 32 ins Hinterland abgegeben. Die Regimenter der 
38. HID. bestiegen vom 1. Juli an in Matarello die bereitgestellten Züge; 
die 32. ID., die vom Grappagebiet in den Bereich der 6. Armee mar- 
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