Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

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Der letzte Angriff der öst.-ung. Armee 
weises Zurückgehen hätte dem Feinde die Rückzugsabsicht verraten und 
es ihm ermöglicht, den Übergang wirksam zu stören. Ein straff orga¬ 
nisiertes Sperrfeuer der auf dem Ostufer stehenden Batterien sollte den 
Feind, falls er während der beiden kritischen Tage vorbräche, zu Boden 
zwingen. Für den Flußübergang wurden den Divisionen 31, 13 und 17 
die Brücke bei Villa Jacur und die bei jeder Division vorhandenen. Über- 
schiffungsstellen zugewiesen. Die Brigade Heinlein und die 41. HID. hat¬ 
ten lediglich zu überschiffen. Vom 23. Juni 5h früh an sollten die 13.SchD. 
und die 17. ID. in den alten Stellungen wieder in voller Abwehrbereit¬ 
schaft am Ufer stehen. 
Indessen hatte der Feind auf dem Montello am 20. spät nachmittags 
und während der folgenden Nacht gegen die beiden Flügel des XXIV. 
Korps noch einige Angriffe unternommen; er wurde aber jedesmal ab¬ 
gewiesen. Wo er vorübergehend in die dünnen Linien eingebrochen war, 
wie beim HIR. 12 der 41. HID. und bei der Brigade Heinlein, wurde er 
im Gegenstoße hinausgeworfen. Die Honvedhusaren nahmen ihm hiebei 
230 Mann als Gefangene und 10 Maschinengewehre ab. 
Die am 21. Juni bald nach Mitternacht zurückmarschierende Artil¬ 
lerie erlitt beim Uferwechsel durch das ständig auf den Übergangsstellen 
liegende italienische Artilleriefeuer wohl einige Verluste ; ihr Abzug blieb 
dem Feinde aber völlig verborgen. Bei Tag herrschte am 21. auf dem 
Montello fast gar keine Gefechtstätigkeit mehr; denn der italienischen 
Infanterie war — wie bereits erwähnt (S. 325)—lediglich ein Festhalten 
ihrer Stellungen geboten. Dafür unterhielt die italienische Artillerie ein 
namentlich gegen das Hintergelände gerichtetes Feuer, und auch die 
Flieger griffen immer wieder die Übergangsstellen an. Eine ihrer Bom¬ 
ben beschädigte schon in der Früh neuerlich die Brücke bei Villa Jacur, 
weshalb die erst jetzt heranrückenden Batterien der 31. ID. den Fluß 
nicht mehr überschreiten konnten. Der Schaden an der Brücke wurde 
dann während der kommenden Nacht behoben. 
Obwohl FML. Goiginger während der Nacht auf den 21. Juni alle 
Befehle für den Rückzug erlassen und dieser bei der Artillerie schon be¬ 
gonnen hatte, konnte er sich noch immer nicht mit dem Gedanken an die 
bevorstehende Räumung des Montello befreunden. In einer am 21. vor¬ 
mittags beim Erzherzog Joseph erfolgten Vorsprache versuchte er unter 
Anführung aller Gründe operativer und moralischer Natur eine Zurück¬ 
nahme dies Rückzugsbefehles zu erwirken. Dies schon deshalb, weil sei¬ 
ner Meinung nach der Feind durch ein Festhalten des Montello an einer 
Offensive über den Piave hinweg gehindert werde, der Brückenkopf aber
	        
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