Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

Gegenmaßnahmen, der italienischen Heeresleitung 279 
Gegenmaßnahmen. Das italienische Höchstkommando, bei dem am 15. Juni 
wegen Unpäßlichkeit des GLt. Diaz dessen Stellvertreter GLt. Badoglio 
die Dienstgeschäfte leitete, ließ sich zunächst zu keinem voreiligen Ein¬ 
satz der Reserven verleiten. Es wartete eine Klärung der Gefechtslage 
ab, um sich vorerst über die Absichten des Gegners ein Bild zu machen. 
Die ersten Hiobsbotschaften trafen im Großen Hauptquartier zu 
Abano zwischen 10h und 11h vorm. ein. Die 6. und die 4. Armee be¬ 
richteten über Einbrüche des Gegners an der Gebirgsfront. Bald darauf 
meldete die 8. Armee, daß der Gegner bereits die Osthälfte des Mon- 
tello besetzt habe. Die italienische Heeresleitung wies hierauf das XXII. 
Korps an, die Verteidigungsanlagen zwischen Bassano und Asolo zu be¬ 
setzen, und erwog sogar, die Sturmdivision gegen Rosà in Marsch zu 
setzen, um dem Gegner, falls er bei Bassano in die Ebene herabsteigen 
sollte, entgegenzutreten. Als Rückhalt für die 8. Armee war die 47. ID. 
des XXX. Korps bei Venegazzù in Stellung gegangen (S.264). Überdies 
wurde diese Armee durch die 13. ID. des XXVI. Korps verstärkt, wozu 
eine Brigade bereits am 15. mittels Kraftwagen nach Giavera befördert 
worden war; die zweite Brigade sollte am 16. dorthin nachfolgen. Der 
3. Armee, die über die Fortschritte der über den unteren Piave vorge¬ 
brochenen Österreicher berichtete, wurde die 33. ID. des XXV. Korps 
zwecks Besetzung der am Valilo angelegten Versohanzungen zugewiesen. 
Schließlich hatten noch die 11. ID. des XXVI., die 7. ID. des XXV. 
Korps und die 4. KD. am 16. morgens gegen den Unterlauf des Piave 
vorzumarschieren. 
Da vom Et seht al und von der Tiroler Westfront keine bedrohlichen 
Nachrichten einliefen, konnte das italienische Höchstkomniando das 
bei Villafrancia bereitgestellte XII. Korps der 9. Armee bedenkenlos nach 
Osten verschieben; es wurde mit den Zielstationen Treviso und Campo- 
sampiero einwaggoniert. Überdies sollten die 1. und die 7. Armee Re¬ 
serven aussparen und für die Abbeförderung bereitstellen. Um nichts 
zu verabsäumen, traf das Oberkommando auch noch Maßnahmen zum 
Einbau von Geschützen in die am unteren Bacchiglione, bei Padua und 
von hier bis zu den Lagunen angelegten Befestigungein. Des weiteren 
hatten Arbeiter die Verteidigungsanlagen zwischen Asolo und Vene¬ 
gazzù instandzusetzen. 
Bis zum Abend gewann die italienische Heeresleitung die Überzeu¬ 
gung, daß von Norden her keine Gefahr drohe, denn die hier kämpfenden 
öst.-ung. Kräfte schienen ihre Durchschlagskraft bereits verbraucht zu 
haben. Gefährlicher sah es am Piave aus; es standen aber genügend Re-
	        
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