Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

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Der letzte Angriff der öst.-u;ng. Armee 
soll ten iden Piaveübergängen in der Ebene große Brückenköpfe vorge¬ 
legt, ferner das ganze Becken von Belluno und Feltre durch eine Schan¬ 
zenkette umrahmt werden. General Cadorna, der damals als Führer de,r 
2. Armee in Aussicht genommen war, sprach hingegen die Ansicht aus, 
daß im Falle eines erzwungenen Rückzuges aus Friaul die betroffe¬ 
nen Truppen genötigt sein würden, hinter dem Flußhindernis Schutz 
zu suchen, weshalb die gedachten Vorsorgen dahin zielen sollten, ent¬ 
sprechende Verteidigungsanlagen auf dem westlichen Ufer des Piave, zu 
schaffen, namentlich dien Montello als ,,zentralen Hauptstützpunkt" auszu¬ 
bauen und auch das Grappamassiv zu befestigen. Dieser Entwurf wurde 
tatsächlich späterhin richtunggebend für die im Laufe des Krieges not¬ 
wendig gewordenen Maßnahmen1). Schon während der öst.-ung. Offen¬ 
sive aus Tirol im Jahre 1916 ließ Cadorna verschiedene Bauten auf dem 
Grappa errichten und den Grundriß für ein befestigtes Lager um Tre¬ 
viso anliegen. Auf dem Montello wurde damals allerdings nur die Ein¬ 
richtung von Batterie Stellungen in Aussicht genommen, aus denen mächtige 
Artilleriegruppen sowohl gegen Nordwesten als auch gegen Südosten 
den Piave und seine Übergänge beherrschen konnten. 
Die erwähnten ersten Bauten fanden im Winter und im Frühjahr 
1918 gründlichste Fortsetzung und Erweiterung. Auf dem Montellogipfel 
(Collesei Val d'Acqua A 369) entstand eine ausgedehnte Gruppe von Be¬ 
festigungen mit vielseitiger artilleristischer Feuerkraft. Sie fand Ergän¬ 
zung in starken, flankierend wirkenden Artilleriegruppen. In ähnlicher 
Weise wurde der Grappagipfel zu einem Pol der Verteidigung ausgestal¬ 
tet. Dort baute man Geschütze in unterirdisch verbundenen Felskavernen 
vollkommen schußsicher ein (Beilage 15). Auf dem Mt. Tomba, auf den 
Biergen von Onigo und namentlich in der Umgebung des Mt. Sulder be¬ 
zogen weittragende Batterien gedeckte Stellungen. Auf den Hochflächen 
der Sieben Gemeinden verbarg die Waldzone mehrere, nahe hinterein¬ 
ander liegende Schanzenketten. Auch im Grappagebirge wurde jede 
Rückfallskuppe ausgenützt, um zweite und dritte Rückhaltstellungen zu 
gewinnen. In der Ebene bestanden zwei große Abwehranlagen. Eine 
erste, etwa 4'bis 5 km tiefe Zone feldmäßig angelegter Gräben zog ent¬ 
lang des Piave hin. Zahlreiche verborgene Maschinengewehrnester und 
ausgiebige Hindernisse aller Art kennzeichneten diese Zone. Die Ort¬ 
schaften und Häusergruppen wurden hier zu geschlossenen Stützpunkten 
ausgebaut. Die zweite Zone bestand aus halbpermanenten Anlagen, die 
urn Treviso und entlang des Mèolo, des Vallio und des Sile errichtet 
!) Segato, II, 624 ff.
	        
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