Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

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Der Westen und der Orient bis Mitte Juni 
östlich von Kukri ausharrende schwache Kompagnie; auch vor dem 
französischen Südflügel mußte das Landsturminfanteriebataillon 1/23 
nach heftiger Gegenwehr das Feld räumen. Da die Franzosen am 12. Juni 
nicht nachfolgten, konnte mit den indessen eingetroffenen Reserven die 
Front zwischen Komjani und den Höhen westlich von Kukri und auch 
der Anschluß an die bulgarische Ohridadivision südlich von Gora Top 
wieder hergestellt werden. Die neue Lage zwang das XIX. Korpskmdo. 
nunmehr dazu, die noch am Mazareckabach in sehr bedrohter Lage 
stehenden Truppen bis Cafa Gjarperit zurückzunehmen. Da die Fran¬ 
zosen bei ihren wiederholten Angriffen am 13. und 14. Juni gegen die 
Höhen von Komjani den Widerstand der . Verteidiger nicht brechen 
konnten, mußten sie sich auf die Erfolge vom 10. und 11. Juni beschränken. 
Auch beim XIX. Korpskmdo. herrschte am 16. Juni bereits die An¬ 
sicht vor, daß erneute feindliche Angriffe an diesem Frontteil kaum zu 
erwarten seien. Die ursprünglich beabsichtigte Gegenoffensive wurde je¬ 
doch aufgegeben, da eine Wirkung nur durch einen Flankenstoß von 
Norden her erzielbar erschien, der aber großen Schwierigkeiten be¬ 
gegnet hätte. Man beschied sich daher mit dem Festhalten der jetzigen, 
nicht ungünstigen Stellungen, dies um so mehr, als sich Anzeichen eines 
feindlichen Angriffes gegen den Abschnitt am Tomorica verdichteten. 
Deswegen wurde auch das IR. 88 dorthin verschoben. 
Für die Franzosen bedeutete der erfochtene Raumgewinn den Besitz 
der angestrebten wichtigen Stellungen und der Brücke bei Gopes, die 
eine Verbindung der durch den Devoli getrennten Kampfgruppen er¬ 
möglichte und überdies eine Bedrohung der öst.-ung. Stellungen südlich 
dieses Flusses bedeutete. 
Bandenbewegung in Serbien im Frühjahr 191.8 
Scharfe und einschneidende Maßnahmen des Militär-Gouvernements 
in Belgrad gegen das mehr und mehr um sich greifende Bandenunwesen 
hatten im Jahre 1917 der politischen Bandentätigkeit nahezu ein Ende 
gesetzt. Wohl aber fand das den Balkanvölkern seit den Türkenzeiten 
her so eigentümliche Räuber tum seine Fortsetzung. 
Im Frühjahr 1918 wurden die Raubanfälle auf Transportkolonnen 
der Lebensmittelvorräte wegen und Gewalttaten gegen ehemalige Ko- 
mitas und Gemeindefunktionäre, die sich den Mittelmächten geneigt 
zeigten, immer zahlreicher. Stärkere Banden tauchten allenthalben auf,
	        
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