Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

Eisenbahnbauten während des Krieges 
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westlichen Kriegsschauplatz sind neben dem Ausbau der kurzen Strecke 
Sacile—Costa bei Vittorio und dem unvollendet gebliebenen Stück 
Unter-Loitsch—Haidenschaft die Vollendung der Fleimstalbahn Auer— 
Predazzo und die nicht mehr zu Ende geführte Schmalspurlinie zu er¬ 
wähnen, die von Toblach über Cortina d'Ampezzo nach Calalzo ins 
Piave tal führen sollte. In Westtirol wurde die Reschenschei deckbahn 
von Landeck her in Angriff genommen; ihr Bau gedieh allerdings nicht 
weit über den Ausgangspunkt hinaus. 
Unverändert große Bedeutung für den gesamten Nachschub behiel¬ 
ten die Feldbahnen. Sie nahmen einen mehr stabilen Charakter an und 
gewannen durch neuzeitliche technische Verbesserungen und Antrieb 
durch Benzinmotoren oder durch elektrische Kraft außerordentlich an 
Leistungsfähigkeit. In Albanien drangen von Durazzo aus zwei motori¬ 
sierte Feldbahnen landeinwärts und bildeten das Rückgrat der schwieri¬ 
gen Versorgung der Front. 
Nach wie vor leisteten, namentlich im Hochgebirge, die Seilbahnen 
unschätzbare Dienste, wenngleich nach dem Vormarsche in Oberitalien 
von den vorher in Betrieb gestandenen 2000 km Förderseilen nur mehr 
1200 km in Verwendung blieben. Ihr Ersatz — die Seile mußten aus 
Sicherheitsgründen jährlich einmal ausgewechselt werden— stieß übri¬ 
gens schon vom Jahre 1917 angefangen auf beträchtliche Beschaffungs¬ 
schwierigkeiten . 
Eine verhältnismäßig geringe Betätigung fanden bei den Kriegs¬ 
handlungen der beiden letzten Jahre die Panzerzüge. 
Den vielfältigen Aufgaben des Eisenbahndienstes im Felde, von 
denen Wiederherstellung und Bau zahlreicher Eisenbalinbrücken und 
sonstiger Objekte nur erwähnt werden können, entsprach eine namhafte 
Ausgestaltung des Eisenbahnregiments, das 1914 mit einem Mobilisie¬ 
rungsstande von 750 Offizieren und 43.800 Mann und einem Kräfte¬ 
nachschub von insgesamt 1059 Offizieren und 46.350 Mann wohl den 
stärksten Truppenkörper der öst.-ung. Armee darstellte. Seine Organi¬ 
sation erfuhr durch die Aufstellung neuer Eisenbahnkompagnien und 
zahlreicher Spezialformationen einen mannigfachen Ausbau (siehe Bei¬ 
lage 2, Tabelle 8) und hatte gegen Kriegsende bei der Armee 
im Felde einen Gesiamtstand von 1820 Offizieren und rund 60.000 
Mann. Für die künftige Friedensorganisation wurde die Aufstel¬ 
lung eines ¿weiten Eisenbahnregiments (in Wait zen) neben einer 
Anzahl von Ersatz-, Betriebs-, Versuchsformationen und Feldbahndepots 
in Aussicht genommen.
	        
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