Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Der Ausklang des Kriegsjahres 1917 
Schwierigkeiten ein; auf den Bergen lag bereits Schnee und in den 
Niederungen hatte der Regen die Flüsse zum Austreten gebracht. 
Bis ¡zum Jahresende schied die 20. GbBrig. bis auf zwei Bataillone 
aus der Ohridadivision, die seit dem 30. Oktober der bulgarische GLt. 
Kantardjeff führte, wieder aus und übernahm mit zwei Bataillonen 
und den Albanerfreischaren den Devoliabschnitt. Hier wies sie am 28. 
und am 29. November im winterlichen Hochgebirge feindliche, gegen 
ihren Südflügel gerichtete Vorstöße ab. Im Dezember wurde die Bri¬ 
gade sodann bei Kavaja neu formiert. 
Das XIX. Korps hatte am 18. Oktober seinen Kommandanten, Gdl. 
Trollmann, durch Krankheit verloren. Sein Nachfolger, Gdl. Koennen- 
Horák, sah einer schweren Zeit entgegen. Der Nachschub auf dem 
Seewege wurde unsicher, der Ausbau der Landverbindungen ging nur 
schleppend vorwärts, die Hilfsmittel des Landes waren erschöpft, die 
feindselige Stimmung der albanischen Bevölkerung, von feindlichen 
Emissären beeinflußt, nahm zu. Alle Anzeichen sprachen für umfas¬ 
sende Angriffsvorbereitungen des Feindes. 
An der mazedonischen Front hatten im Frühjahr 1917 Franzosen, 
Serben und Engländer unter schweren Verlusten die bulgarischen Stel¬ 
lungen nördlich von Monastir, im Cernabogen und westlich des Dojran- 
sees Tage hindurch vergeblich berannt. Weiterhin ereignete sich hier 
bis zum Ende des Jahres 1917 keine größere Kampfhandlung mehr. 
Hüben wie drüben wurde an der Ausgestaltung der Stellungen gearbei¬ 
tet. Nur fallweise Kanonaden, die in der Gegend von Monastir beson¬ 
ders heftig waren, dann Handstreiche, meist im englischen Frontbereich, 
unterbrachen die Einförmigkeit des Grabenkrieges1). Die erfolgreiche 
Abwehr der Angriffe des Ententeheeres hatte den Geist der bulga¬ 
rischen Truppen stark gehoben und das Vertrauen in die deutsche 
Führung und in das Zusammenwirken bulgarischer und deutscher 
Truppen, die an den Brennpunkten der Kämpfe Bestes geleistet hatten, 
besonders gefördert2). Aber auch im zweiten Halbjahr 1917 erwies 
sich das bulgarische Heer in der Verteidigung als durchaus verläßlich. 
Es band eine gewaltige Streitmacht der Feinde, sechs Infanteriedivisio¬ 
nen und eine Kavallerie division der Serben, acht französische, vier 
*■) Ministère de la guerre, Les armées françaises dans la grande guerre 
(Paris 1923), künftig zitiert „Franz. Gstb. W.", VIII, 563. — N é d e f f, Les opéra¬ 
tions en Macédoine. L'épopée de Doïran, 1915—1918 (Sofia 1927), 109. 
2) Kirch, Krieg und Verwaltung in Serbien und Mazedonien 1916—1918 
(Stuttgart 1928), 7.
	        
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