Wechselvolle Kämpfe der 20. GbBrig.
749
am Flusse Cerava, drei Bataillone der 20. GbBrig., nötigte, die Stel¬
lung zu räumen. Die bei Grabovica (südlich des Ceravaknies) bis zum
letzten Augenblick wiederholt geführten Gegenangriffe, die Bemühun¬
gen des Obst. Lerch, mit Unterstützung deutscher Radfahrer dem west¬
lich davon vordringenden Gegner in einer Rückhaltstellung zwischen
Prenisti und Causli Halt zu gebieten, und nicht zuletzt das aufopfe¬
rungsvolle Ausharren der öst.-ung. Gebirgsbatterien erleichterten es der
Brigade, die vom XIX. Korpskmdo. befohlene Linie zwischen der
Ruinenhöhe am Ohridasee und dem Nordostteil der Kamia zu be¬
ziehen. Überdies wurde eine kleine Reserve, bestehend aus dem vom
Obst. Reuter beigestellten deutschen Detachement und zwei öst.-ung.
technischen Kompagnien nördlich von Pogradec bereitgestellt.
Das der Brigade Lerch neuerlich aufgetragene Festhalten der
wichtigen Enge bei Pogradec schien um so sicherer gewährleistet zu
sein, als es der KamiabeSatzung (eineinhalb Bataillone), unterstützt
durch deutsche Radfahrer, am 10. September gelang, den westlich um¬
fassenden Angriff dreier französischer Bataillone abzuschlagen. Da gab
eine bulgarische Kompagnie auf der Ruinenhöhe diesen wichtigen Punkt
preis; die rasch herbeigeholte Reserve vermochte die Höhe zwar im
Laufe der Nacht wiederzugewinnen, unterlag aber am Morgen des fol¬
genden Tages der feindlichen Übermacht.
Durch das deutsche Detachement, eine öst.-ung. Pionierkompagnie
und zwei öst.-ung. Gebirgsbatterien am Wege längs des Sees und durch
Nachhuten auf der Mokra planina gedeckt, ging die Brigade Lerch bis
auf die Höhen südöstlich von Radokal in eine dort im Frühjahr 1917
vorbereitete Stellung zurück. Nachhuten setzten sich nördlich von Udu-
niste und auf der Höhe A 1704 fest. Am 12. September früh führte
Obst. Lerch seine Truppen in die Linie der Nachhuten vor, ohne vom
Feind daran gehindert zu werden.
Dieser nützte wider Erwarten seinen Erfolg durch einen entschei-
dungsuchenden Vorstoß über Lin gegen die Straße Struga—Elbasan
nicht aus, sondern zog die zusammengesetzte Division, einem Einspruch
des um seine Vormachtstellung in Albanien bangenden Italiens nach¬
gebend, nach Florina zurück. Nur zwei französische Regimenter deckten
auch weiterhin den Raum um Pogradec. Die Gegnerschaft der Feinde
kam der 20. GbBrig. bei der Festigung ihrer Lage sehr zustatten. Die
Italiener hatten das Vorgehen ihres Verbündeten bisher nur durch eine
Beschießung des Klosters Pojani von der See her und der anschließen¬
den öst.-ung. Vojusastellung durch Artillerie sowie durch kleinere, über