Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Der Ausklang des Kriegsjahres 1917 
eine weittragende Kanonenbatterie wurde von Ohrida nach Pogradec 
vorgesandt. Die Heeresgruppe Schölte versprach Unterstützung durch 
eine über den See heranzuführende Abteilung (drei Radfahrerkompag¬ 
nien, zwei Schwadrotnen und zwei Geschütze) und befahl dem deutschen 
Obst. v. Reuter, dem nunmehr die in der Seenenge stehenden Truppen 
unterstellt waren, sich für einen Angriff gegen die ihm gegenüber¬ 
stehenden Russen bereitzuhalten. 
Tatsächlich beabsichtigte die französische Orientarmee, das ganze 
Gelände zwischen dem Malik- und dem Prespasee, einschließlich der 
Enge von Pogradec und der Höhen westlich und nordwestlich davon 
(Kamiarücken und Mokra planina), in Besitz zu nehmen, um dadurch 
einerseits das XIX. Korps von der deutsch-bulgarischen Front zu tren¬ 
nen, anderseits aber den Zusammenhang zwischen den französischen 
und italienischen Heeresflügeln zu festigen. Hiezu sollte eine unter dem 
Gen. Jacquemot aus französischer Infanterie, aus Spahis und aus Sene¬ 
galesen zusammengesetzte Division die an der Cerava und südlich 
bis zur Höhe Gradiste stehenden gegnerischen Truppen festhalten und 
mit der im Waldgelände zwischen dem Devoli und Moskopolje bereit¬ 
gestellten Hauptstoßgruppe über die Kamia und die Mokra planina 
durchbrechen1). Demgegenüber hatte die k. u.k. 20. GbBrig., die seit 
August 1917 vom Obst. Edi. v. Lerch geführt wurde, den Auftrag, im 
Falle eines erzwungenen Rückzuges eine von Pogradec über den Kamia¬ 
rücken verlaufende Stellung zu halten und die dem Korps vom k. u, k. 
AOK. vielleicht dann doch zugewiesenen Verstärkungen abzuwarten. 
Vor dem am 7. September einsetzenden Vernichtungsfeuer leichter 
und mittlerer Artillerie der Franzosen wichen die bis Placa vor¬ 
geschobenen Freischaren auf die Hauptstellung an der Cerava zurück. 
Die um Korea versammelten französischen Angriff Struppen, die in 
Nachtmärschen herangeführt worden waren, drangen am 8. September 
in den Morgenstunden mit ihrem westlichen Angriffsflügel beiderseits 
von Tresova überraschend über den Devoli vor und erreichten am 
selben Tage noch die Höhen zwischen Strekanj und Babien. Hingegen 
stürmten die Franzosen vergeblich gegen die Gradistehöhe an. Erst 
nachts wichen die dort haltenden, im Westen bereits umfaßten öst.-ung. 
Grenzjäger gegen die Höhe Kozel zurück. 
Bis zum Abend des folgenden Tages erkämpften sich die Spahis 
den Südwestteil der Kamiahöhe, während die französische Infanterie 
weiter nach Norden und Nordosten vorstieß und den zähen Verteidiger 
!) Dey g as, 147, 148.
	        
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