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Der Ausklang des Kriegsjahres 1917
vorging, war von den Führern der Verbündeten nicht gleich zu durch¬
schauen. Am 31. Dezember meldete die k. u.k. 1. Armee, vor dem VI.
und dem IX. Korps seien die Stellungen der 4. Russenarmee größten¬
teils geräumt; in den verlassenen Gräben nördlich des Csobanostales
tauchten nur vereinzelte Rumänenpoisten auf. Die DOHL. wurde gegen
Schtscherbatschew argwöhnisch und gab der öst.-ung. Heeresleitung ihre
Bedenken bekannt. Ein Verschieben starker, großrussischer Verbände von
der ukrainischen Front nach Norden würde gegen den Waffenstillstands¬
vertrag verstoßen. Mit Rußland einerseits Frieden zu schließen, wäh¬
rend sich Schtscherbatschew anderseits auf der ukrainischen Front mit
Hilfe ¡der Entente bis zum Frühjahr zu einem ernsten Gegner entwickeln
könne, würde für die Mittelmächte eine ganz unmögliche Lage ergeben.
Der Russengeneral könne dann nach Gutdünken den Frieden anerken¬
nen oder nicht; jedenfalls wären erhebliche Kräfte gebunden. Sehe man
im Jänner 1918 noch nicht klar, so wäre der Vertrag von Focsani zu
kündigen und zu umfassenden Gegenmaßregeln zu schreiten.
Wie sich bald herausstellte, waren diese Besorgnisse unbegründet.
Das Heer, das seit seiner Schöpfung durch Peter den Großen ein euro¬
päischer Machtfaktor gewesen war, und dem kein Gegner die Anerken¬
nung versagen konnte, war 1917 zerbrochen. Das Gesamtbild, das sich
den Mittelmächten vom einstigen gewaltigen Zarenreiche darbot, blieb
Wirrnis, Gärung und Zerfall.
Die Westfront im letzten jahresdrittel 1917
H i e z u Beilagen 1 und 36
Nach den Meutereien im französischen Heere im Frühjahr 1917,
die zwar mit drakonischer Strenge unterdrückt worden waren, besaß
Frankreich auch im späteren Verlaufe dieses Jahres nicht die Fähigkeit,
große Angriffshandlungen durchzuführen. Seine Heeresleitung stellte
sich daher auf das Zuwarten ein; sie wartete auf die amerikanische
Hilfe und auf die Masseneinstellung der Tanks. Die Engländer wieder,
die durch den Krieg der deutschen Tauchboote empfindlich geschädigt
wurden, setzten außer den noich zu erörternden maritimen Gegenma߬
nahmen auch zu Lande alle Kräfte dazu ein, um den Deutschen deren
an der belgischen Küste gelegenen U-Bootstützpunkte zu entreißen. Dies
führte zur hunderttägigen Schlacht in Flandern, deren dritte Phase in
der zweiten Septemberhälfte begann. Um aber auch weiter im Süden