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Der Ausklang des Kriegsjahres 1917
flüchtige. Bis Ende November war aus der k. u.k. 1. Armee die deutsche
225. ID. und der Stab des XXIV. RKorps (Gdl. Gerok) nach dem
Westen gefahren. Das öst.-ung. VIII. Korps setzte sich nunmehr aus der
37. HID,, der 53. ID. (früher 71., S. 619), und der 39. HID. zusammen;
das VI. Korps umfaßte die 3. KD., die 70. HID. und die k. u. 28. LstG.b-
Brigade. Bei der 7. Armee gliederte sich die Gruppe Habermann (XI.
Koirps) in die Gruppe Herberstein (S. 727), die 63. ID., die 51. HID.
und die 11. HonvédkavaHeriedivision. Aus dem Karpathenkorps war
die deutsche 1. ID. geschieden, die 4. ErsD. tauschte mit der 74. HID.;
die 9. KD., die 31. ID. und die 43.SchD., zu der aus Wolhynien noch
das SchR. 16 der 46. SchD. rollte, schützten die Front. Im Bereich der
3. Armee, bei der Gruppe Litzmann, waren die 2. KD. und die Polen
eingesetzt worden. Das AOK. machte jedoch aufmerksam, die polnische
Infanterie nicht in der ersten Linie zu verwenden, da die Gefahr einer
politischen Beeinflussung durch die Russen bestand. Die 16. RD. fuhr
nach Westen, die 83. ID., die 15. bayr. RIBrig. nebst zwei deutschen
Landsturminfanterieregimentern waren dem Oberkommando Ost zu
überweisen.
Bereits aus den ersten Besprechungen zu Brest-Litowsk hatten die
Vertreter der Mittelmächte ersehen, daß der Feind auch während eines
Waffenstillstandes im Osten möglichst viel Kräfte der Gegner binden
wolle. Beide Heeresleitungen beeilten sich daher, noch vor Abschluß des
Vertrages durch Erlassen entsprechender Befehle die erwünschten Ver¬
bände verfügbar zu machen. Das k.u.k. AOK. forderte von der Heeres¬
front Erzherzog Joseph, die 30., die 59. ID. und die 70. HID. aus der
Front zu ziehen; das Oberkommando Ost verlangte von der Heeres¬
gruppe Bohm-Ermolli drei deutsche Divisionen, weitere sollten folgen.
So kam es im Dezember an der ganzen Front südlich vom Pripiatj zu
großen Veränderungen sowohl bei den Stäben und deren Befehlsberei¬
chen wie bei den Besetzungstruppen. Hatte man bisher noch grundsätz¬
lich schlagkräftige Verbände gegen andere, wenn auch nicht gan£
gleichwertige, ausgetauscht, so nahm man jetzt, da die Russen offen¬
kundig auf einen Frieden hinarbeiteten, auch eine Schwächung der Front
in Kauf, um durch Strecken der Abschnitte Truppen auszusparen.
Schon ;am 2. Dezember war der Generalstabschef der Heeresfront
Erzherzog Joseph, der GM. Seeckt, abberufen worden, um einen glei¬
chen Posten im ottomanischen Heere anzutreten; zum Nachfolger er¬
nannte Kaiser Karl den Kommandanten der k. u.k. 32. ID., FML. Freih.
v. Willerding. Nachdem die deutsche 4. ErsD. von der 7. Armee abge-