Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Die Herbstoffensive gegen Italien 
bleibe „nach wie vor die Wegnahme des Mt. Melettakomplexes und das 
Vortragen der eigenen Front zunächst bis an die Frenzelaschlucht". 
Conrad entsprach damit in jeder Weise der vom 11. Armeekmdo. schon 
am 23. November ausgesprochenen und den Unterführern bekannt¬ 
gegebenen Absicht, den Angriff nach neuer Vorbereitung in einigen 
Tagen zu erneuern. Die hiezu eingeleiteten Maßnahmen betrafen na¬ 
mentlich das Herbeischaffen schwerer Batterien über Primolano und 
Enego in den Raum um den Mt. Lisser. Da die Straße zwischen den 
genannten Orten stellenweise zerstört war, mußte deren Wiederherstel¬ 
lung abgewartet werden. So stand eine mehrtägige Kampfpause bevor, 
während der bei verläßlichem Festhalten der gewonnenen Linie Ab¬ 
lösungen durchgeführt, die Verbände geordnet und die Truppen mög¬ 
lichst aufgefrischt werden sollten. 
Als dem FM. Conrad am, 26. November vom Erzherzog Eugen mit¬ 
geteilt wurde, daß die Heeresgruppe Boroevic wahrscheinlich am 29. No¬ 
vember den Piave gewaltsam überschreiten, gleichzeitig Gdl. Below 
den Feind zwischen Piave und Brenta angreifen werde, hätte Conrad 
sein Vorhaben auf den Hochflächen gerne beschleunigt, um die Kriegs¬ 
han dlungen in Einklang zu bringen. Allein, obgleich sechs technische 
Kompagnien Tag und Nacht an der früher bezeichneten Straße arbei¬ 
teten, war die Fertigstellung nicht vor dem 30. November zu erwarten. 
Daher konnten auch die schweren Batterien voraussichtlich erst am 
2. Dezember aufgefahren und feuerbereit sein. Conrad drahtete zurück, 
daß er mit dem Angriff auf die Meletta erst am 3. Dezember beginnen 
könne; sollten jedoch die Italiener infolge des Vorstoßes zwischen 
Brenta und Piave schon vor diesem Zeitpunkte auf der Hochfläche 
von Asiago zurückweichen, dann würde ihnen die 11. Armee mit allem 
Nachdruck in der Richtung auf den Mt. Bertiaga nachstoßen. In der 
gleichzeitigen Meldung an die Heeresleitung ersuchte der Feldmarschall 
abermals, ihm wenn möglich eine frische Division zuzuweisen. Der 
Bitte wurde aber wieder nicht willfahrt. 
Die 11. Armee setzte unterdessen die Vorbereitungen eifrig fort. 
Da vornehmlich die arg hergenommenen Truppen der 6. ID. und der 
106. LstlD. der Ablösung bedurften, hiefür aber an frischen Einheiten 
bloß die 179. IBrig. zur Verfügung stand, gestaltete sich das Umstellen 
der Kräfte verwickelt und langwierig. Dabei erwies sich namentlich bei 
der Gruppe FML. Kletter die angestrebte Erholungsmöglichkeit für die 
jeweils aus der Front tretenden Einheiten als trügerisch, da auf dem 
höchst unwirtlichen, zum Teil schon schneebedeckten Hochland außer
	        
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