Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Neuerlicher Mißerfolg vor dem Mt. Meletta 
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verzeichnete im ganzen Monat November einen Abgang von 23.000 
kranken oder verwundeten Soldaten. Zweifellos hatte auch der Feind 
schwer gelitten; an der Tiroler Front hatte er vom 10. bis zum 25. No¬ 
vember 240 Offiziere und 10.100 Mann allein an Gefangenen eingebüßt. 
Trotzdem hatte das italienische Heer aus dem erfolgreichen Widerstand 
in den Sieben Gemeinden ebenso wie aus jenem im Grappagebiet neue 
Zuversicht geschöpft. 
Der Zeitpunkt, in dem ein Erfolg der Heeresgruppe Conrad ent¬ 
scheidenden Einfluß auf das Geschehen an der italienischen Front aus¬ 
zuüben vermocht hätte, war verstrichen. Wenn auch der Feldmarschall 
die Absicht, die Meletta zu bezwingen und die Italiener über die Fren- 
zelaschlucht zurückzuwerfen, keineswegs aufgab, so konnte ihre Aus¬ 
führung doch nur mehr örtliche Auswirkungen zur Folge haben. In der 
Tat wurden nun bei der 11. Armee alle Vorbereitungen getroffen, um 
am 3. Dezember den Angriff auf den Melettastock erneuern zu können; 
gleichzeitig wurden die durch die bisherigen Kämpfe am meisten her¬ 
genommenen Truppen zu einer kurzen Erholung zurückgezogen. 
Bei der 14. Armee nahm Gdl. Below nach dem unbefriedigenden 
Ausgang des Kampfes um den Mt. Tomba bestimmenden Einfluß auf 
die Führung des Kampfes im Räume zwischen Brenta und Piave, um 
hier doch noch den Weg in die Ebene zu erzwingen. Hiezu befahl er 
am 19., den lästigen, zwischen dem Col dell'Orso und demMt.Spinuccia 
keilartig nach Norden vorspringenden Teil der italienischen Stellung 
wegzunehmen. Die Eroberung des Mt. Pallone, von wo aus ein gegen 
den Mt. Tomba gerichteter Angriff flankiert werden konnte, war schon 
am 16. angeordnet worden. Weiters wurde der Befehlsbereich des 
Gdl. Krauss eingeengt; der Raum östlich der Linie Mt. Cornelia— 
Mt. Tomba wurde samt der dort stehenden Jägerdivision dem FML. 
Scotti zugeschlagen. Dieser hatte aus der Jägerdivision und dem Alpen¬ 
korps das „Korps Tutschek" zu bilden, das im Anschluß an die 
Gruppe Krauss den Durchbruchsangriff zwischen der vorgenannten 
Korpsgrenze und dem Piave fortzuführen hatte. 
Gdl. Krauss befahl der durch das württembergische Gebirgsbatail- 
lon verstärkten Masse der 22. SchD., bei der jetzt die Kaiserschützen 
in die Front zu treten hatten, die Höhe A 1611, den Mt. Spinuccia und 
den Mt. Pallone zu erobern; dann sollte die italienische Front gegen 
den Mt. Tomba hin aufgerollt werden. Der westlich vom Stizzonebach 
stehenden Gruppe Wieden (Edelweißdivision und SchR. 3) wurde die 
Wegnahme des Mt. Pertica, des Mt. Grappa und des Mt. Asolone samt 
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