Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Verlegen des Schwergewichtes in das Piavetal 
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gegen den das Tal beherrschenden Mt. Cornelia und gegen die Höhe 
-<>-781 versagt. Für die Wegnahme dieser Höhen erschien eine kräftige 
artilleristische Vorbereitung unerläßlich; erst nach Eroberung dieser das 
Tal beherrschenden Erhebungen hielt der Kommandant der 38.IBrig., 
Obst. Graf Zedtwitz, den Durchstoß über Quero für ausführbar. 
Das geplante Durchstoßen in den Tälern hatte somit auch am 15. 
keine Fortschritte gemacht, wohl aber waren die Angriffe auf den 
Höhen erfolgreich. Dennoch hielt Gdl. Krauss an seiner Absicht fest, 
den Durchbruch nunmehr im Piavetal zu erzwingen. Denn hier lag 
offensichtlich der Schlüssel der Lage. Ließen es einerseits der drohende 
Winter und die elenden Verbindungen aus dem Becken Feltre—Fonzaso 
nach Süden ins Gebirge nicht rätlich erscheinen, noch mehr Truppen 
frontal in der Richtung Mt. Grappa anzusetzen, so bot anderseits das 
Piavetal sichtlich die größten Vorteile. Es führten darin unzerstört 
Straße und Bahn, das Becken Alano—Quero bot Bewegungsmöglichkeit, 
der Nachschub war auch für starke Kräfte durchführbar; der Schlu߬ 
rücken Mt. Tomba ist 870 m hoch geigen 1779 m des Mt. Grappa, und 
— nicht zu unterschätzen — es bestand die Möglichkeit einer fort¬ 
dauernden Wirkung der eigenen Artillerie vom linken Flußufer her 
aus dem Räume S. Vito—Vidor in Flanke und Rücken des Feindes1). 
Krauss wurde in seinem Entschluß noch dadurch bestärkt, daß — wie 
noch auszuführen sein wird — ein Übergangsversuch der deutschen 
12. ID. bei Vidor am 15. abends gescheitert war, und ihm ein Vor¬ 
drücken auf dem Westufer um so mehr nötig erschien, Gdl. Krauss 
befahl daher am 16. November vormittags der 55. ID., bis Alano und 
Faveri vorzudringen; die nachrückende Division Wodtke hatte den 
Mt. Tomba zu nehmen. Dann sollten beide Divisionen in der Linie 
Mt. Tomba—Vittorazzi—Curognabach einen Brückenkopf beziehen. Die 
Hauptkraft der 22. SchD. beabsichtigte Gdl. Krauss gleichfalls über 
Feltre und Pederobba folgen zu lassen. 
Der 16. November brachte der Gruppe Krauss bedeutsame Teil¬ 
erfolge, aber noch immer nicht den erstrebten Austritt in die Ebene. 
Die Höhenkolonne der 55. ID. näherte sich an diesem Tage der 
Höhe A 1611 (nach der Spezialkarte Mt. Fontana secca A 1608). Im Tale 
trat nach einem kurzen, aber kräftigen Feueranfall, an dem sich auch 
die Artillerie der 50. ID. beteiligte, die Brigade Zedtwitz bei Einbruch 
der Dunkelheit zum Sturm an und entriß der italienischen 17. ID. nach 
*■) Mitteilung des GstbsObst. Primavesi, damals Gstbschef des I. Korps, an das 
Kriegsarchiv (Mödling, 26. April 1936).
	        
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