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Die Herbstoffensive geg¡e,n Italien
Inzwischen war vom GFM. Hindenburg die Anregung eingelangt,
das Höhengelände nördlich und östlich von Verona in Besitz zu neh¬
men, um dem Feinde ein Halten an der Brenta, am Bacchiglione oder
an der Etsch unmöglich zu machen. Hiefür bot er die in den Vogesen
freigewordene deutsche 195. ID. an und schlug vor, diese gebirgs-
vertraute Division samt der deutschen Jägerdivision und dem Alpen¬
korps unter der Führung des in der Bukowina entbehrlich gewordenen
Kommandos des Karpathenkorps je nach der Lage östlich oder mit
Teilen auch westlich vom Gardasee vorstoßen zu lassen. Er erhoffte
sich davon, daß die Entente zur Unterstützung der Italiener weitere
Kräfte von der Westfront abziehen werde.
In Baden blieb man aber dabei, das Hauptgewicht auf die Er¬
oberung des Grappastockes zu legen. Da sich in Venetien überreiche
Kräfte befanden, befahl das AOK. die Verschiebung von drei Divisio¬
nen in den Raum um Feltre, die dann samt der nach Trient heranzu¬
führenden 195. ID. je n^ch Erfordernis zwischen Brenta und Piave
oder noch weiter im Westen verwendet werden sollten. Vorerst ver¬
stärkte Erzherzog Eugen, der âm 14. November sein Hauptquartier in
Udine aufschlug, die Gruppe Krauss noch durch die 94. ID., die aus
den marsch- und kampftüchtigsten Bataillonen der 10. Armee und aus
sehr starker Artillerie neu gebildet wurde1). Die übrigen 16 Bataillone
Krobatins sollten bei Belluno soweit mobil gemacht werden, daß sie
an einem ruhigen Frontabschnitt Tirols eingesetzt werden könnten.
Unterdessen 'hatten die Befehlshaber der drei am Piave stehenden
Armeen ihre Weisungen für das Erzwingen des Überganges, deren
Einzelheiten noch anzuführen sein werden, erlassen. Zur Unterstützung
von der See her stellte das Flottenkommando die beiden alten Panzer¬
schiffe „Wien" und „Budapest", die zwei Kreuzer „Spaun" und
„Aspern" und zwölf Torpedoboote im Triester Hafen bereit. Um die
Fortsetzung der Offensive mit einem eindrucksvollen gleichzeitigen
Massenübergang zu beginnen, wurde auf Antrag des GO. Boroevic das
Unternehmen bei allen drei Armeen für den 16. November anberaumt.
1) Neue Zusammensetzung de ir 94. ID., FML. tawrowski :
25. GbBrig. : GM. Ritt. v. Wasserthal, IBaon. III/18, FJB. 8 und 30, komb. FJB.,
k. k. LstlBaon. 10, 3 Hochgebirgskomp. ;
57. GbBrig.: Obst. v. Watterich, IBaone. V/7, VI/TKJ. 2, k. k. LstlR. 26 (3),
5 Hochgebirgskomp.;
Sturmbaon. 94;
94. RFABrig. : Obst. Mostböck mit 28 Batterien der GbAR. 3, 5, 17 und 203,
dann 1 FKBt. und 7 sHbBt.