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Die Herbstoffensive gegen Italien
am 6. kampflos bis Pordenone und Tamai vor. Ihre Vortruppen erreich¬
ten Brugnera, wo die Division tags darauf nach einem Kampf mit der
italienischen 49. ID. den Fluß zu überschreiten vermochte. Die nach¬
rückende 26. ID. gelangte am 7. nach Porcia und Pordenone. Von der
Gruppe Stein drang die deutsche 12. ID. am 6. von der Cellina gegen
Fiaschetti, Sacile und Cavolano vor. Gegen Abend entspann sich hier
mit der Nachhut der italienischen 2. Armee (Teile des Spezialkorps und
der 49. ID., Reiterei und Panzerautos) ein lebhaftes, die Nacht über
anhaltendes Gefecht. Am 7. glückte es sodann den Deutschen, Sacile
durch eine Umgehung von Süden her zu nehmen1). Die nachfolgende
13.SchD. erreichte am 7. Rover e do in piano; das Alpenkorps überschritt
bei Pinzano den Tagliamento.
Von den beiden in der Ebene vordringenden Divisionen der Gruppe
Krauss kam am 6. — wie befohlen — die SO. bis S. Martino und S.
Leonardo, die 55. bis Malnisio; ihre Vortruppen überschritten sogar
noch die von Rove redo in piano nach Aviano führende Straße. Tags
darauf schob sich im Vordringen gegen Polcenigo die 15. GbBrig. der
50. ID. vor die 55. ID. und brach in diesem Ort sehr rasch den Wider¬
stand der italienischen 16. ID. des Spezialkorps. Bald darauf entbrannte
nördlich des Livenzaursprunges ein neues Gefecht, in das außer der
15. GbBrig. und der Artillerie der 50. ID. noch Truppen der 55. ID.,
der deutschen 12. ID. und deutsche Flieger eingriffen. Nach vierstün¬
digem Kampfe wurde der Feind geworfen, der etwa 1000 Gefangene
in den Händen der Sieger ließ. In der Verfolgung gelangte die 15. Gb¬
Brig. bis Caneva, ihre Vorhut bis Villa di Villa. Die 3. GbBrig. erreichte
den Raum östlich von Polcenigo. Die 50. ID. war somit ganz vor die 55.
gelangt; diese bezog in Budoia und Aviano Quartier.
Da sich die Verbündeten schon am 7. an mehreren Stellen den
Übergang über die Li venza erzwungen hatten, nahm Cadorna seine bei¬
den Armeen bereits nach eintägigem Aufenthalt von dort zurück. Die
2. Armee sollte in der Linie Colle Umberto—Pianzano—Gajarine—Por-
tobuffole neuerlich Front machen. Starke Teile der allgemeinen Nach¬
hut wichen aber darüber hinweg bis an den Oberlauf des Monticano;
es ergaben sich dadurch zwei hintereinanderliegende Nachhutlinien. Bei
der 3. Armee, die das Tempo des Rückzuges selbst zu bestimmen hatte,
bezogen die Nachhuten am 7. abends zwischen Oderzo und Ceggia und
hinter dem Can. Piavon neue Stellungen. Die Masse der vier Korps der
3. Armee stand bereits hinter dem Piave abwärts von Pte. Priula. Das
i) Kr äfft, II, 185, 190 f.