Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Die Entwicklung der öst.-ung. Wehrmacht im Jahre 1916 
Die Winterarbeit 
Als die rauhe Jahreszeit auf dem östlichen Kriegsschauplätze den 
ungewöhnlich wechselvollen Kämpfen des Jahres 1916 ein Ende setzte, 
brach für die Verbündeten; eine Zeit fleißiger Arbeit an. Der Ausbau 
der Stellungen, der in den Pausen zwischen den Abwehrschlachten nicht 
in dem wünschenswerten Ausmaße hatte erfolgen können, wurde eifrigst 
fortgesetzt. Diese Tätigkeit war der Truppe, die nun bereits vor dem 
dritten Kriegswinter stand, nicht mehr ungewohnt; sie besaß darin schon 
großes Geschick. An Stelle der vielfach gekünstelten, ja übertriebenen 
Ausstattung des Kampfgrabens, die trotz allen Müh- und Zeitaufwandes 
unter einer ernsthaften Beschießung in nichts zerstob, trat nunmehr 
dauerhafte Zweckmäßigkeit. Die Hauptwiderstandslinie, der mit ge¬ 
flochtenen Hürden oder mit Holz ausgekleidete, ziemlich breite und 
mehr als mannstiefe erste Graben, war durch die üblichen Schulter¬ 
wehren (Traversen) abgeteilt. Er erhielt feindwärts an der Sohle einen 
Auftritt für die Schützen, die nicht mehr durch Schießscharten, sondern 
einfach „über Bank" zu feuern hatten. Die Schrapnelldächer waren 
schon im Frühjahr 1916 beseitigt worden. Vom Feinde aus besehen, 
sollte keine Aufschüttung den Verlauf verraten oder als Ziel dienen 
können. Der Erdaushub war daher zu verstreuen. Wo Grundwasser oder 
Sumpf das Ausheben eines Grabens ausschlössen, mußte allerdings ein 
Wall hochgebaut werden. Für Maschinengewehre, GrabcAgeschütze und 
Minenwerfer sowie für deren Bedienungsleute legte man schußsichere 
Deckungen an. Angestrebt wurde, solche Unterstände nach und nach 
auch für die übrige Besatzung, dann für die nächsten Reserven her¬ 
zustellen, um während des feindlichen Trommelfeuers Verluste mög¬ 
lichst auszuschalten, Auch die Stellungsbatterien hatten zum Schutze 
ihrer Beobachter, Geschütze, Schießvorräte und Bedienungen in gleicher 
Weise vorzusorgen. Bergmännisch in die Erde getriebene „Fuchslöcher" 
waren in Wolhynien wegen des vorherrschenden Sumpfbodens nur in 
beschränktem Maße ausführbar. Bei der Anlage wurde darauf gesehen, 
daß solche Unter schlupf e den sich darin Verbergenden nicht zur Falle 
werden konnten. In der vordersten Linie wurden nunmehr Fuchslöcher 
verpönt. Beton und Eisenschienen waren das bewährteste und gebräuch¬ 
lichste Mittel, um Bauten selbst gegen schweren Beschuß widerstands¬ 
fähig zu machen; entsprechend getarnt, konnten sie mindestens teilweise 
auch über der Erde ausgeführt werden.
	        
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