Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Die Herbstoffensive gegen Italien 
hätten; westlich anschließend sollte die drei Korps starke 4. Armee eine 
Stellung bis einschließlich der Hochfläche der Sieben Gemeinden be¬ 
ziehen. Cadorna regelte weiters das Übereinstimmen des Zurückwei- 
chens der 4. und der 2. Armee und bezeichnete als Grenze zwischen 
beiden die östlich vom oberen Piave verlaufende Höhenlinie Rozzo—Mt. 
Cridóla—C. Duranno—Crep Nudo—Mt. Cavallo, des weiteren Vittorio 
und Nervesa. Die 2. Armee hatte -— wie geplant — sodann aus der 
Front zu scheiden und in Reserve zu treten. 
Wegen der wenigen Straßen, die der 4. Armee zufielen, wurde sie 
angespornt, den Rückzug zu beschleunigen und die Artillerie zuerst 
zurückzusenden; Troß und sonstiges Kriegsgerät durften zurückgelassen 
werden. Das :auf dem linken Flügel der 2. Armee stehende XII. Korps 
wurde im besonderen angewiesen, so lange auszuharren, bis die 4. Ar¬ 
mee, deren Durchzug durch Lorenzago auf acht Tage veranschlagt 
wurde, abgeflossen wäre. Die vier Kavallerie di Visionen wurden in den 
westlich der Meduna gelegenen ebenen Raum Vivaro—Aviano—Corde - 
nons verlegt. Sie sollten, als Reiterkorps vereinigt, einem den Tagliamento 
im Bereiche der 2. Armee überschreitenden Gegner entgegentreten. 
Als Grenze zwischen der 2. und der 3. Armee hatte die Linie C. Pte. 
d. Delizia—S.Vito ,al Tagliamento—Villotta—Motta di Livenza—Oder¬ 
zo—Ponte di Piave zu gelten. Wurde der Rückzug vom Tagliamento an¬ 
getreten, so hatte das Kommando der 3. Armee auch für den Schutz des 
Rückzuges der 2. Armee zu sorgen, wozu ihm dann das Verfügungsrecht 
über das Kavalleriekorps zustand1). Weisungen für den Neubau von 
Brücken über die Livenza und den Piave, für 'das Auffangen aller flüch¬ 
tigen Soldaten an der Livenza und Vorsorgen für Brückensprengungen 
durch die Nachhuten vervollständigten die Vorsorgen für den Rückzug. 
Durch die den Italienern am 1. November geglückte Abwehr meh¬ 
rerer von öst.-ung. und deutschen Truppen unternommener Übergangs¬ 
versuche gewann Cadorna den Eindruck, daß der Druck des Gegners 
nachlasse. Er begann neuen Mut zu schöpfen und befahl am 2. Novem¬ 
ber der 3. und der 2. Armee, am Tagliamento möglichst lange auszu¬ 
harren, um für das Ordnen der Verbände Zeit zu gewinnen. Er behielt 
sich vor, gegebenenfalls anzuordnen, daß an diesem Flusse sogar dau¬ 
ernd Widerstand geleistet werde. Doch schon die Ereignisse am 
2. November und an den beiden folgenden Tagen sollten die Aussichts¬ 
losigkeit dieses Vorhabens erweisen. 
*) Bericht der Untersuchungskommission, I, 249 ff, 260 ff. — Cadorna, La 
guerra, Neudruck 1934, 515 f.
	        
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