Maßnahmen der italienischen Heeresleitung
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stellen, wurden das VII. Korps und die beiden durch den Ansturm
des Gegners zertrümmerten Korps IV und XXVII dem Glt. Montuori
untergeordnet, der bis zum 23. Oktober zeitweilig die 2. Armee be¬
fehligt hatte (S. 515); ihm führte die Heeresleitung noch die 53. ID.
ihrer Reserve zu. Diese Division sollte gleichfalls zur Sperrung des
Natisonetales bei Stupizza verwendet werden. Gen. Capello, der sein
Hauptquartier von Cormons nach Cividale verlegte, trennte aber die
auf dem östlichen Isonzoufer stehenden Divisionen 65, 22 und 64, die
sich des Angriffes der Gruppe Kosak erwehrt hatten, vom XXVII.
Korps ab und schlug sie dem XXIV. zu *).
Als am Abend eine Hiobsbotschaft nach der andern in Udine ein¬
langte, wurde man um den noch feststehenden Nordflügel der auf
dem östlichen Isonzoufer stehenden Front besorgt. Das Höchstkom¬
mando befahl um 9h 30 nachts, die auf der Hochfläche von Bainsizza
stehenden Truppen in die Hauptwiderstandslinie zurückzuführen. Der
Südflügel des XXVII. Korps, sowie das XXIV. und das II. Korps rück¬
ten noch in der Nacht in die Linie Globocak—Vrh—Mt. Santo ab. Der
Riß in der Front verbreiterte sich dadurch allerdings um weitere
19 Kilometer. Um den linken Eckpfeiler dieser neuen Verteidigungs¬
linie besonders zu verankern, wurde die aus zwei Bersaglieribrigaden
bestehende 47. ID. des, XXVIII. Korps gegen den Globocak in Marsch
gesetzt. Die Heeresleitung unterstellte dem GLt. Capello noch das
XXX. Korps (16. und 21. ID.) der Heeresreserve, das nach Nimis ge¬
langen sollte, sie traf Vorsorgen zur Absendung der 60. ID. nach Ber-
gogna2), ließ auch zwei Divisionen an der Tiroler Front zum Abrollen
bereitstellen und wies die 3. Armee an, gleichfalls zwei Divisionen der in
ihrem Bereich befindlichen Reserven zur Unterstützung der 2. Armee
bereitzuhalten.
Eine Stunde vor Mitternacht verlautbarte das Höchstkommando
noch die Linien, in denen im Falle weiteren Zurückweichens tatkräftig
Widerstand geleistet . werden sollte: 1)... Pta. di Montemaggiore—
Stol—Starijski vrh—Staro Selo—Mt. Matajur—-Kolovratrücken—Jeza—
Globocak, 2) Pta. di Montemaggiore—Mt. le Zuffine—Mt. Lupia—Mt.
Mia—Mt. Matajur—Mt. S. Martino—Mt. Hum—Globocak, und 3) Pta.
di Montemaggiore—Mt. le Zuffine—Mt. Carnizza—Mt. Juanes—Mt.
Madlessena—Mt. Purgessimo—Castel del Monte—Korada. Alle drei
Verteidigungslinien nahmen somit von der Pta. di Montemaggiore ihren
1) Cablati, Ottobre 1917, 148.
2) Ebenda, 151.