Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Die Mitwirkung der 2. Isonzoarmee 
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auf unerschütterten Feind stieß und von der eigenen Artillerie nicht 
ausreichend vorbereitet worden war, drang nicht durch. 
Weiter südlich vermochte sich das IR. 30 der 60. IBrig. auf dem 
Kirchenrücken von Sv. Tomaz festzusetzen. Die Stoßtruppunternehmen 
der 24. ID. lösten starke Besetzung der italienischen Stellungen und 
heftiges Abwehrfeuer aus. Teile der 53. ID. vermochten bei Kuscarji 
dem Feinde einige Gräben zu entreißen und diesen Gewinn zu be¬ 
haupten Gleiches glückte der 20. HID. auf dem Mt. S. Gabriele. 
Die Verbündeten konnten mit dem Ergebnis des ersten Schlacht¬ 
tages vollauf zufrieden sein. Auf einer Breite von 32 km war die ita¬ 
lienische Front aufgerissen. Von Flitsch gegen Saga war bereits die 
dritte Stellung durchstoßen. Westlich von Karfreit standen die An¬ 
greifer sogar schon hinter der ganzen Befestigungszone. Die Reste der 
italienischen Frontdivisionen, die im Krngebiet noch die erste Stellung 
hielten, waren dadurch bereits abgeschnitten. Durch diesen Erfolg 
wurde eine der Leitideen des Operationsplanes verwirklicht, die offen¬ 
bar auch darauf hinauslief, den auf dem östlichen Isonzoufer stehenden 
italienischen Heeresteilen durch tiefe Vorstöße gegen Saga und Karfreit 
den Rückzug zu verlegen1). Auf dem Kolovratrücken hatten sich die 
Angreifer zu Herren der Knotenpunkte des italienischen Stellungsnetzes 
gemacht. Die unerwartet große Zahl der Gefangenen sowie die unge¬ 
heure Beute ließen die Größe des Erfolges und die Erschütterung des 
Feindes ermessen. 
Das in Krainburg weilende Kommando der deutschen 14. Armee 
hatte über die glänzenden Anfangserfolge seiner Divisionen Meldung 
erhalten. Vom Vordringen der 12. ID. über Karfreit hinaus und von 
der Eroberung der wichtigen Höhen A 1114 und Jeza hatte es bis zum 
Abend jedoch keine Kenntnis. Da der Angriff aber überall den vor¬ 
gezeichneten Zielen rastlos zustrebte, sah sich Gdl. Below nicht ver¬ 
anlaßt, weitere Befehle zu geben. 
Der Kommandant der 2. Isonzoarmee, Gdl. Henriquez, plante, den 
Angriff der Gruppe Kosak am 25. unter Einsatz von Reserven wieder¬ 
holen zu lassen. Da sich aber Mangel an Schießbedarf einstellte, und die 
35. ID. wegen ihrer außerordentlich geringen Stände2) die eroberte 
1) Horsetzky, Zum Durchbrudh von Tolmein 1917 (Schweizerische Monats¬ 
schrift für Offiziere aller Waffen, Frauenfeld, Jhrg. 1927, Hefte 2 und 3). 
2) Das IR. 51 meldete einen Stand von 15 Offizieren und 155 Feuergewehren, 
das IR. 62 58 Offiziere und 806 Feuergewehre. Beijn IR. 63 zählten zwei Bataillone 
zusammen bloß 300 Mann; nur das IR. 64 hatte noch 55 Offiziere und 1413 Gewehre.
	        
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