Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Die H er b s to f f e ns i ve gegen Italien 
durch geschicktes, teils frontales, teils umfassendes Vorgehen, die zweite 
Stellung bei Kovacicpl. und bei Foni zu durchstoßen und hiebei zahl¬ 
reiche Batterien zu erobern. Als auch die Höhe Hevnik gefallen war, 
richtete sich der Angriff gegen die festungartig ausgebaute Höhe 
A 1114. Schweres Artilleriefeuer scheuchte die Verteidiger, eine Brigade 
der 19. ID., in ihre Deckungen; dann brachen bayrische Stoßtrupps 
in die ringförmige Befestigung ein. Um 5h 30 nachm. war die Höhe 
A 1114, der eine Schlüsselpunkt der italienischen Kolovratstellung, im 
Besitz der Deutschen1). Die Eroberer befanden sich hier allerdings in 
einer sehr ausgesetzten Lage, denn das links vorgehende Regiment war 
bei der Rückfallkuppe -<¡>-732 vor der in Wald und Gestrüpp verdeckt 
angelegten Stellung hängen geblieben. Alle Umfassungs- und Um¬ 
gehungsversuche hatten bis zum Einbruch der Nacht keine Änderung 
der Lage herbeizuführen vermocht. Das dritte Regiment rückte der 
erfolgreichen rechten Kolonne auf den Hevnik nach. 
Die Reserve der Gruppe Stein, die 117. ID., wurde hinter dem 
Alpenkorps nachgezogen und erreichte wegen der starken Verstopfung 
der Straßen erst ¡am 25. früh Tolmein, wo sie vor dem Weitermarsch 
zu kurzer Ruhe überging. 
Von den beiden hintereinander aufgestellten Divisionen des Korps 
Berrer, dem die Eroberung der Höhe Jeza vorgezeichnet war, stand die 
vordere, die vom GM. Ernst v. Below geführte deutsche 200. ID., im 
Mittelteil des Tolmeiner Brückenkopfes. Ihr Angriffsgelände war eben¬ 
so schwierig als jenes des Alpenkorps. Auch bei ihr hatten die beiden 
Regimenter des ersten Treffens auf je einem Abfallrücken dem An¬ 
griffsziele zuzustreben. Insoweit sich die ersten Schützenlinien nicht 
schon am Abend vorher an die vordersten Gräben der Italiener heran¬ 
geschoben hatten, wurde die Talsohle bei Ciginj in der Früh hinter 
der Feuerwalze rasch durchmessen und die Reihe der ersten Ver¬ 
schanzungen erstürmt. Beim Angriff auf die Höhe blieb das rechte 
Regiment vor der zweiten Stellung bei -<¡>-428 liegen; dafür glückte dem 
linken der Wurf. Im engen Anschluß an den südlichen Nachbar er¬ 
klomm es unter fortgesetzten Kämpfen bis 2h nachm. die Rückenlinie. 
Nach Norden aufschwenkend, nahm es eine Stunde später eine Vor¬ 
kuppe der Jeza und in den Abendstunden die gleichfalls mit allen Mit¬ 
teln der Befestigungskunst ausgebaute Jezahöhe selbst. Hiemit war der 
zweite Knotenpunkt des italienischen Stellungsnetzes im Besitze der 
!) Das Königlich Bayerische Infanterie-Leibregiment im Weltkriege 1914--1918, 
314 ff.
	        
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