Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

512 
Diei Herbstoffensive gegen Italien 
jedoch am 29. Oktober zur 7. Armee abgedreht, kurz darauf das Kom¬ 
mando des Kavalleriekorps Hauer aufgelöst. Mittlerweile begann aber 
die 12. Isonzoschlacht und löste an der Südostfront von Tirol die Span¬ 
nung, die in den letzten Wochen auf ihr gelastet hatte. 
Nicht minder schwierig lagen die Verhältnisse bei der die Grenze 
Kärntens und das Quellgebiet des Isonzos deckenden, schon seit langem 
sehr schwach gehaltenen 10. Armee. Sie hatte an das von ihrem Ost¬ 
flügel aus vorbrechende I. Korps die für einen Angriff im Gebirge aus¬ 
zustattende 55. ID. abzugeben und überdies mit den übrigen Kräften 
die rechte Flanke dieses Korps durch einen Begleitangriff zu schützen. 
Zur Vereinfachung der Befehlsverhältnisse hatte die 10. Armee das 
den Ostabschnitt befehligende Gruppenkommando Gdl. Erzherzog Peter 
Ferdinand am 10. September nach Tirol abzusenden, wo es am 16. in 
Meran den Befehl über die Rayone I und II übernahm. Vom 20. an 
unterstand der Abschnitt Flitsch dem mittlerweile hier eingetroffenen 
I. Korpskmdo., das bis 3. Oktober, ehe es zur 14. Armee übertrat, an 
das k. u. k. 10. Armeekmdo'. gewiesen war Dieses stattete nun in selbst¬ 
loser Weise das Korps Krauss mit geblrgstüchtigen Feldbataillonen, 
Hochgebirgskompagnien, Bergführern, schweren Batterien und Kriegs¬ 
gerät aller Art aus. Diese Schwächung minderte aber die Fähigkeit der 
10. Armee, dem Feinde — wie gefordert — an anderer Stelle einen 
drohenden Angriff vorzutäuschen und noch Kräfte für ein Begleitunter¬ 
nehmen zu erübrigen. 
Bereits am 8. September hatten Freiwillige Kärntner Schützen am 
Granudaberge (südwestlich von Malborgeth) durch einen schneidigen 
Vorstoß dem Feinde erheblichen Abbruch getan. Nun brachen zu dessen 
Irreführung am 18. Oktober von allen Frontabschnitten der zu beiden 
Seiten vom Plöckenpaß stehenden 94. ID. Sturmtrupps vor. Auf dem 
Kl. Pal glückte es den Abteilungen des FJB. 8, in die italienischen Stel¬ 
lungen einzubrechen; ein Großteil der Besatzung fiel den tapferen Jägern 
zum Opfer. An den andern Stellen lösten die Sturmtrupps heftiges 
Abwehrfeuer der Italiener aus, das im Plöckenraume, wo stets eine 
Spannung bestand, noch einige Tage anhielt. 
Schließlich wurde vereinbart, zur unmittelbaren Unterstützung des 
Korps Krauss Teile der 59. GbBrig. im Seebachtale gegen den Nevea- 
sattel vorbrechen zu lassen, was aber nur im Zusammenwirken mit 
einer vom Rombon über die Prevalascharte vorstoßenden rechten Seiten¬ 
abteilung des Korps Krauss Erfolg versprach. Mehr konnte die bis aufs 
äußerste geschwächte 10. Armee nicht leisten. Sie besaß fast durchwegs
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.