Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Erweiterung des Angriffszieles 
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der DOHL. vorgeschlagen, das I. Korps bis zum Erreichen dieses Rau¬ 
mes dem 14. Armeekmdo. taktisch zu unterstellen; später, wenn das 
Korps die Westflanke der 14. Armee zu decken haben werde, sollte 
es wieder dem Kommando der Südwestfront unmittelbar untergeordnet 
sein. Durch diesen Angriff hatten die 14. Armee und die 2. Isonzoarmee 
vorerst die Linie Cividale—Mt. Sabotino zu erreichen. Der 1. Isonzo¬ 
armee wurde kräftiges Anfassen des Feindes aufgetragen, um ihn am 
Verschieben von Truppen gegen unsere Hauptstoßrichtung zu hindern. 
Auf die Wichtigkeit des Behauptens der Hochfläche von Lom, wovon 
die Ausführbarkeit der Offensive abhing, wurde GO. Boroevic nach¬ 
drücklich aufmerksam gemacht. 
Als sich am 15. September Gdl. Below und sein Stabschef GLt. 
Kr äfft beim Erzherzog Eugen in Marburg meldeten, kam es zur ersten 
Aussprache über die bevorstehende Kriegshandlung. Der deutsche Ar¬ 
meeführer, gestärkt durch das Kraftgefühl, so vorzügliche und ausr 
gewählte Truppen zu befehligen, vertrat im Gegensatz zu den hohen 
k. u. k. Befehlsstellen, die vornehmlich eine Vorverlegung der einge¬ 
buchteten Abwehrfront in die Linie Cividale—Mt. Sabotino im Auge 
hatten, die Auffassung, daß der Feind nicht bloß „wenn möglich" über 
den Tagliamento zu werfen sei, sondern er richtete seine Absichten 
über dieses Ziel hinaus1). Denn mit jedem Schritt über den Taglia¬ 
mento hinweg mußte ein weiterer Teil der Kärntner und der Tiroler 
Front der Italiener zusammenstürzen. Dadurch konnten die öst.-ung. 
Verteidigungslinien wesentlich verkürzt werden und der Wehrmacht der 
Donaumonarchie noch weit mehr fühlbare Erleichterungen erwachsen 
als durch das Erreichen der von der k. u. k. Heeresleitung kürzer ge¬ 
steckten Ziele. 
Als Leitlinie der Offensive nahm Gdl. Below die Richtung von 
Tolmein über Gemona und Tarcento gegen den Tagliamentoabschnitt 
Cornino—Pinzano in Aussicht. Das Schwergewicht lag somit von allem 
Anfang an auf dem rechten Flügel der 14. Armee. Diese erhielt deshalb 
als erstes Ziel „die Linie Höhen nördlich von Cividale, Reichsgrenze 
nordwestlich der Korada". Sie sollte so auch das Überschreiten des 
Isonzo durch den rechten Flügel der 2. Isonzoarmee erleichtern, die, 
mit der 14. Armee gleichzeitig angreifend, eine Linie zu erreichen hatte, 
die von der Reichsgrenze nordwestlich von der Korada zum Mt. Santo 
verläuft. Die Gruppe Krauss hatte nicht bloß eine örtlich gebundene 
Flankendeckung bei Karfreit und Bergogna zu bilden, sondern auch 
!) Kr äfft, I, 31. 
32*
	        
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