Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Das Urteil des Feindes 
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versieht neu belebten. GdK. Schönburg gehörte zu diesen und wurde 
hiefür mit dem Kommandeurkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens 
ausgezeichnet. 
Beim Schlußangriff gegen den Mt. S. Gabriele trieben die Italiener 
die Materialschlacht auf die Spitze. Aber auch sonst war der Einsatz 
an schweren Waffen auf ein bis dahin an der Isonzofront noch nicht 
gekanntes Höchstmaß gesteigert worden, und dem entsprach auch der 
Verbrauch an Schießbedarf. Auf öst.-ung. Seite wurden in der Zeit vom 
18. August bis zum 6. September von den leichten Geschützen andert¬ 
halb Millionen Schuß abgegeben, von den mittleren über ein Viertel 
Million, von den schweren Mörsern 22.000 Schuß. Der Munitionsver¬ 
brauch der elften Schlacht überstieg jenen der zehnten um ein volles 
Drittel. Auch die Abnützung der Geschütze gibt Zeugnis von der unge¬ 
heuren Anspannung aller Mittel in dieser schweren Schlacht. An die 
38 v. H. der Geschütze waren unbrauchbar geworden; 36 Geschütze 
gingen verloren1). Auch diese Zahlen nötigten, auf Mittel zu sinnen, 
die dem unfruchtbaren, verzehrenden Abwehrkampf ein Ende bereiten 
konnten; sonst war ein Zerreißen der Isonzofront allen Ernstes zu 
besorgen. 
Es hieße oft Gesagtes wiederholen, wollte man über den Geist und 
die Haltung der Truppen hier nochmals Einzelheiten bringen. In einem 
später erbeuteten, vom Kommando der italienischen 3. Armee ausge¬ 
gebenen umfangreichen Behelf über das öst.-ung. Heer findet sich fol¬ 
gende bemerkenswerte Stelle: „Angegriffen, schlägt sich die Truppe 
sowohl wegen der Disziplin, wie auch wegen des Instinktes der Selbst¬ 
erhaltung. Die Propaganda des Hasses gegen die Italiener ist eindringlich 
und unermüdlich. Die Vermehrung der Prozente an Mannschaft sla¬ 
wischer Nationalität — wir haben jetzt vor unserer Front 60 Prozent 
Slaven, 16 Prozent Magyaren, 13 Prozent Deutsche und 11 Prozent Ru¬ 
mänen2) — könnte den Glauben erwecken, daß die Truppen von gerin¬ 
gerer Widerstandsfähigkeit wären. Doch hat uns die Erfahrung gelehrt, 
daß sich dieselben Slawen, die sich an den anderen Fronten in Massen 
ergeben, an unserer Front mit besonderer Hartnäckigkeit schlagen. Es 
genügt, die Tschechen zu erwähnen, die sich mit unerreichter Zähigkeit 
1) Nach Pinchetti, 296, sollen die Italiener 145 Geschütze erobert haben. 
Hier sind jedenfalls die Infanteriegeschütze und Grabenmörser mitgerechnet. Diie 
Angaben über die Zahl der erbeuteten Geschütze weichen in den verschiedenen, ita¬ 
lienischen Darstellungen nicht unerheblich voneinander ab. 
2) Die angegebenen Hundertteile waren annähernd richtig.
	        
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