Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

FML. Goiginger widerratet dem Rückzug 
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folge dessen ziemlich uribelästigt. Dem GM. Kratky und seinen Unter¬ 
führern war es im Laufe der Nacht gelungen, die Reste der 106. LstlD. 
in eine vom rechten Flügel der 43. SchD. bei Vodke über die Höhe 
Pianva -<¡>- 652 zur Ortschaft Drago-vice gezogene, allerdings nicht ge¬ 
schlossene Linie zurückzunehmen. Die Landstürmer hatten unter dem 
Feuer der schweren Artillerie viel zu leiden, sie blieben aber in den 
ersten Tagesstunden von Angriffen verschont; denn so manche der vor 
der genannten Linie zurückgebliebenen Gruppen machten den Italienern 
noch viel zu schaffen, ehe sie sich in ihr Schicksal ergaben. Bemerkens¬ 
wert ist, daß eine solche Gruppe auf der bedeutsamen Höhe. 747 
noch bis Mittag ausharrte. Zu dieser Zeit begannen die Italiener aus 
den Bergfurchen vor der 106. LstlD. 'hervorzuquellen. Sie griffen 
namentlich die Pianvahöhe wuchtig an und drängten schließlich nach 
mehrstündigem Gefecht die erschöpften Landstürmer gegen die Höhe 
Kobilek -<¡>-627 zurück. 
Indessen war um etwa, 10h vorm. bei den Korpskommandos und 
beim Gruppenführer FML. Goiginger der Armeebefehl zum Rückzug 
eingetroffen. Er bestimmte, daß vom 23. abends an der linke Flügel des 
XV. Korps in die Linie Log—Hoje—Koren—Spilenca—Frata -<¡>- 909 
zurückzubiegen und daß das XXIV.Korps in die Linie Mt.S.Gabriele— 
Zagorje—(¡>-664—Zavrh zurückzunehmen sei. Dieses Korps habe ferner 
auch den Ostrand des Cepovantales von Zavrh bis zur Frata -<|>- 909 
zu besetzen und namentlich die aus diesem Tal nach Lokve und nach 
Podcepovna aufsteigenden Straßen zu sichern. 
Der Rückzugsbefehl überraschte die von ihm betroffenen Führer. 
Als erster griff FML. Goiginger zum Fernsprecher. Er schilderte dem 
Armeekommando die Lage „als zurzeit nicht mehr sehr beunruhigend", 
bezeichnete den Rückzug über das Cepovantal für gefährlich und be¬ 
antragte, äußerstenfalls nur bis auf die Höhen westlich dieses Tales 
zurückzugehen1). Sodann besprach er sich mit den beiden Korpskom¬ 
mandanten, die alsbald übereinkamen, den Rückzug zunächst nur bis 
zur Linie Log—Mesnjak—Hoje—Höhe -<^814 (südwestlich von Kai) 
Vrhovec— A 878—Madoni—WH. Kai—Zagorje—Mt. S. Gabriele durch¬ 
zuführen. Im besonderen meldete FML. Scotti nach Adelsberg, daß die 
Sicherheit des Tolmeiner Brückenkopfes die Wahl einer möglichst weit 
vorne gelegenen Widerstandslinie erheische, während Gdl. Lukas seiner 
Absicht dahin Ausdruck gab, daß er in der gewählten Linie auch in den 
!) Ludwig Goiginger, Die Krisis in der 11. Isonzoschlacht (Österr. Wehr¬ 
zeitung 1921, Folge 36).
	        
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