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Der Hochsommer 1917 an der Süd Westfront
Zeit die Spitzenbataillone der 73. ID. in, das Gefecht eingriffen und
dieses zugunsten der Verteidiger entschieden.
Der im Zusammenhang mit dem Verlust der Höhe Jelenik erfolgte
Durchbruch des Feindes an der Straße nach Bate konnte jedoch nicht
mehr wettgemacht werden. Die Lage war gefährlich. Glücklicherweise
nützte sie der Feind nicht aus. Er blieb bei Bate und vor der Höhe
-<>-747 stehen. Während sich nun Teile der 41. SchBrig. noch immer auf
der von der Höhe -<¡>- 747 gegen Désela abfallenden Bergrippe behaup¬
teten, war die Mitte der 106. LstlD. bei Rutar see unter den neuerlichen
Anstürmen des Feindes zusammengebrochen. Die zerschlagenen Batail¬
lone dieser Division mußten zurückgenommen werden. Vier Tage hatten
die tapferen Landsturmmänner im furchtbaren Geschütz- und Minen¬
feuer den feindliche^ Anstürmen getrotzt. Daß sie jetzt zurück mußten,
erschütterte sie sehr. „Die Verluste sind enorm! Ich habe mit meinem
Regiment meine Pflicht bis¡ zum äußersten getan"; diese Worte schrieb
ein Regimentskommandant, kurz bevor er sich zum Rückzug gezwungen
sah. Die zertrümmerten Schanzen waren mit Toten und Verwundeten
gefüllt. . Wahrlich, die Landstürmer hatten ihre Pflicht erfüllt! Nur
wenige konnten den schweren Weg den Berg hinangehen, der unablässig
vom Feinde beschossen wurde. Andere blieben und wehrten sich gleich¬
wie ihre Kameraden vom SchR. 6 bei Désela noch am kommenden Tage.
Alle Verbindungen versagten. Man griff zu dem fragwürdigen Hilfs¬
mittel, einen Flieger auszusenden, der Zettel mit der Aufschrift „Rich¬
tung Südost gegen Ravne" über den Kampfraum ausstreute.
Das Herstellen einer neuen Gefechtslinie, die von Vodice über die
Höhe Pianva -<¡>- 652 und die Flöhe-<¡>-747, dann scharf abbrechend nach
Bate und von hier wieder abbiegend zum Kolkrücken gedacht war, ge¬
staltete sich äußerst schwierig.
Die vom FML. Goiginger noch zu Mittag' gehegte Absicht, die
73. ID. am kommenden Tage an der Linie Jelenik—Kolk—(¡>-716 ge¬
schlossen einzusetzen und dann zum Gegenangriff zu schreiten, mußte
wegen der geschilderten Ereignisse fallen gelassen werden. Man sah
sich gezwungen, die nach drei ermüdenden Nachtmärschen ;am 22. vor¬
mittags bei Lokovec eintreffende Division ohne Rast in den Raum
B>ate—Lahka weitermarschieren zu lassen, um der Gefahr einer Er¬
weiterung des feindlichen Durchbruches zu begegnen. Das war die Auf¬
gabe, die nunmehr dem FML. Goiginger zufiel, wofür ihm außer der
73. ID. die Reste der 21. SchD. und die 24. ID. unterstellt wurden.
Gegen die Abschnitte der 57. ID. und der 43. SchD. hatte der Feind