Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Der Hochsommer 1917 an der Südwestfront 
gelang, ihn wieder zu vertreiben. Mit beispielgebender Hartnäckigkeit 
fochten Teile des siebenbürgischen IR. 63 um die Höhe 146 bei Flondar1). 
So blieb denn der Kampf bis 'zum Einbruch der Dunkelheit auf den 
engen Raum zwischen den Linien la und lc beschränkt. Aber die Reste 
der eingesetzten Truppen der 28. ID. waren derart erschöpft, daß sie 
schließlich in der Nacht über die Linie lc zurückwichen. Zwar konnte 
diese Linie alsbald wieder besetzt werden, jedoch der vom Divisionär 
für den 22. August geplante Gegenangriff vorwärts der Linie lc mußte 
unterbleiben. Nördlich der Brestovicafurche hatten indessen die durch 
die 9. ID. gestützten Reste der 12. ID. in der Riegelstellung Stara lokva— 
Kostanjevica allen wütenden feindlichen Anstürmen gegenüber zu be¬ 
haupten. Die artilleristische „Feuermauer" war dort wiederhergestellt 
worden und zeigte ihre vernichtende Wirkung auf den Feind. Zu Mittag 
hatte das Kommando der 9. ID. den Befehl in diesem Unterabschnitte 
übernommen. Nach Einbruch der Dunkelheit konnte die Ablösung der 
Reste der 12. ID. fortgesetzt werden; der vorübergehende Schwäche¬ 
zustand dieses Frontteiles war nun wieder behoben. 
Glänzend hatte das VII. Korps seine Stellung behauptet, trotzdem 
der Feind auch gegen dieses Korps seine ganze Übermacht entfaltet 
hatte. Namentlich nachmittags rannte er hier mit dem Mute der Ver¬ 
zweiflung an. Sein Streben, die 48. ID. bei Kostanjevica endlich zu er¬ 
schüttern und auf diese Weise in den Rücken der Hermada zu gelangen, 
war begreiflich. Er scheute kein Mittel, um zu seinem Ziele zu ge¬ 
langen. Aber alles war vergeblich. So oft auch die Italiener in die 
vorderste Linie der Stellung einbrachen, immer wieder wurden sie 
gezwungen, diese raschestens zu verlassen. Wie in allen vorangegan¬ 
genen Kämpfen erwiesen auch bei diesem Generalangriff der italieni¬ 
schen 3. Armee die lange erstrebten Höhen > 363, > 378 und > 464 
(Fajtihrib) ihre alte Anziehungskraft in besonderem Maße. Trotz 
Vergasung und Anwendung aller Mittel konnte der gegen die 17. ID. 
vorbereitete Angriff dank der wachsamen Artillerie des Verteidigers 
im Laufe des Vormittags nicht recht in Fluß kommen. Erst nach¬ 
mittags gelang es den Italienern, zunächst nach mörderischer Feuer¬ 
vorbereitung gegen den Stützpunkt -<¡>-378 anzustürmen. Ihre Massen 
drangen tiefgestaffelt vor. Obgleich die ersten Wellen niedergemäht 
1) Oberleutnant Friedrich Franek, der als Kompagniekommandant im IR. 63 
die Gefechtsgruppe auf der Höhe -<>- 146 befehligte, wurde für die heldenhaft tapfere 
Verteidigung dieses Schlüsselpunktes mit dem Ritterkreuz des Militär-Maria The- 
resien-Ordens ausgezeichnet.
	        
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