Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Der Hochsommer 1917 an der Südwestfront 
wenigen eigenen Batterien waren nicht imstande, das feindliche Feuer 
zu dämpfen. Immerhin entsprangen wütende Infanteriekämpfe, die sich 
an diesem sonnendurchglühten Tag im Gebiet von Vrh abspielten, vor¬ 
nehmlich dem Antriebe der öst.-ung. Truppen, da die Italiener sich 
darauf beschränkten, den gewonnenen Höhenrand festzuhalten, um den 
Einbruchsraum, wenn möglich, seitlich zu erweitern. Diese Zurückhal¬ 
tung des Feindes hatte zur Folge, daß man unsererseits die Zahl der 
im Kampfraum beiderseits des Avscektales eingesetzten feindlichen 
Kräfte unterschätzte. Man glaubte, drei Brigaden vor sich zu haben. 
„Diesen gegenüber stehen" — so berichtete das Armeekommando am 
Abend — „nördlich der Avsöekschlucht in Rückhaltstellung vom Höhen¬ 
rücken südlich Log, über Siroka Njiva ausbiegend, am Westhange von 
der Trigonometerhöhe 703 bis gegen Levpa die Reste des ungarischen 
Landsturmbataillons IX/19, das SchR. 37, dann eine Kompagnie des 
IR. 53 und eine Kompagnie des IR. 5. Jene Gruppe, die heldenmütig 
den Riegel Auzza—Fratta bis zum Nachmittag besetzt gehalten hatte, 
mußte nun auch zurückgenommen werden1). Im Anstiege auf das Kal- 
plateau befindet sich das Bataillon 11/66. Die aus Tirol und Kärnten 
eintreffenden fünf Bataillone können nach anstrengenden Anmärschen 
im Räume von Kai, wohin sie disponiert sind, nicht vor dem 22. abends 
versammelt sein." Südlich der Avscekschlucht versuchten die Reste der 
Schützenregimenter 8 und 28, ferner je zwei schon stark gelichtete 
Bataillone der Regimenter 77 und 45 nach den vergeblich unternom¬ 
menen Gegenangriffen in der Stellung Levpa—Höhe -<¡>-716—Kuk A 711— 
Morsko neuen Rückhalt zu gewinnen. Hier war auch ein Bataillon des 
LstlR. 32 und ein Bataillon des SchR. 6 eingesetzt worden. Dahinter 
waren im Räume Humarji—Podlesce nach anstrengendem Marsche das 
IR. 10 (zwei Bataillone) und das IR. 9 (drei Bataillone) eingetroffen. 
Ein Bataillon des IR. 9 mußte zur Stützung des linken Flügels des 
XXIV. Korps für alle Fälle östlich von Britof zurückgelassen werden. 
Für einen vom Kommando der Südwestfront befürworteten, „ehestens 
durchzuführenden" Angriff standen somit nur fünf noch vollwertige, 
aber marschmüde Bataillone zur Verfügung. Alle übrigen Einheiten 
hatten bereits große Verluste erlitten. 
Das Armeekommando sah sich daher veranlaßt, anzuordnen, daß 
von weiteren allenfalls geplanten Gegenstößen abzusehen sei. Alle Kraft 
1) Dem Hauptmann Johann Iskric des IR. 86, Kommandanten des k. u. Lst- 
IBaons. V/4, wurde für die hervorragend tapfere Führung der Gruppe das Ritterkreuz 
des. Militär-Maria Theresien-Ordens verliehen.
	        
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