Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Kräfte auf gebot der Italiener 
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Anfänglich hatte die Heeresleitung die Bereitstellung von 46 Divi¬ 
sionen, vermehrt um 1700 mittlere und schwere Geschütze, für die 
Schlacht vorgesehen. Von diesen Kräften sollten der 3. Armee 20Divi¬ 
sionen und 700 Geschütze, der 2. Armee 18 Divisionen und 850 Geschütze 
zugewiesen werden. Die Mitte bei Görz wurde mit 4 Divisionen und 
150 mittleren und schweren Geschützen bedacht; weitere 4 Divisionen 
sollten die Heeresreserve bilden. Alsbald entschloß sich die Heeres¬ 
leitung, den Krafteinsatz an der Julischen Front auf das Höchstmaß zu 
steigern, indem sie 51 Divisionen (das heißt 600 von den verfügbaren 
887 Bataillonen), dazu 2400 mittlere und schwere Geschütze, sowie 
1700 Minen wer fer bereitstellte. Die 1200 Feld- und Gebirgsgeschütze 
mi tinbegriffen, stieg darnach die Zahl der schweren Waffen auf 
5200 Rohre. Ferner standen zweieinhalb Kavallerie di visionen zur Ver- 
fügung. 
Maßnahmen der öst.-ung. Führung 
An der Isonzofront war die während der zehnten Schlacht herr¬ 
schende Hochspannung nach dem Abflauen der Kämpfe nur langsam 
gewichen. Die Wucht des feindlichen Ansturmes war so eindrucksvoll 
gewesen, daß die Verteidiger die lähmende Wirkung, die ihr an der 
Adriaküste geführter Gegenstoß auf den Feind übte, nicht zu erkennen 
vermochten1). Man hielt sogar eine baldige Erneuerung des italienischen 
Großangriffes für wahrscheinlich. 
Der anschließenden Offensive der Italiener in Südtirol (Ortigara) 
maß man keine besondere Bedeutung zu. Die Isonzofront wurde nach 
wie vor als das Hauptangriffsziel des Feindes angesehen, und seine vor¬ 
übergehende Abkehr von dieser Front war sogar willkommen. Hier galt 
es nunmehr, die Tage der Ruhe bestens zu nützen, um das Kampffeld 
möglichst zu befestigen, die zerschlagenen Schanzen wieder instand zu 
setzen und neue Anlagen zu schaffen. Die Tatsache, daß die Italiener in 
der zehnten Schlacht den Angriffsraum nordwärts bis Canale erweitert 
hatten, zwang dazu, diesem Räume erhöhte Bedeutung beizumessen. Bis¬ 
her war dieses die Hochfläche von Bainsizza—Heiligengeist und Bate 
umfassende Gebiet nur dürftig bedacht gewesen. Um so nachdrücklicher 
*■) Gen. Capello schreibt in Note di Guerra, II, 63 : „Es war für uns ein 
Glück, daß der Gegner sich mit der Wiederbesetzung der verlorenen Stellungen be¬ 
gnügte. Wenn der Angriff weiter fortgeführt worden wäre, hätten die Österreicher 
gewiß den Isonzo erreicht!" 
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