Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Die Erfahrungen aus der Heer- und der Kampfführung 
Der Krieg im Gebirge 
Als das an Ereignissen überreiche Kriegsjahr 1916 zu Ende ge¬ 
gangen war, ohne eine Entscheidung gebracht zu haben, mochten zahl¬ 
reiche hohe Führerstellen des k. u. k. Heeres die abgelaufenen Feldzugs¬ 
phasen einer Überprüfung unterzogen haben, um festzustellen, welche 
Leitgedanken der Kriegführung und welche Arten der hiebei angewen¬ 
deten Kampf methoden sich bewährt hatten; wo das Gegenteil eingetreten 
war, mußte nach Neuem Ausschau gehalten werden. 
Von den beiden Hauptkriegsschauplätzen, auf denen öst.-ung. Ar¬ 
meen fochten, hatte der eine, der südwestliche, eine durchwegs im 
Gebirge oder über schwierigen Karstboden verlaufende Front. Auch an 
der Ostfront lagen die Kampfstellungen zwischen dem Panthyrpaß und 
den Karpathenausläufern nordwestlich von Focsani im hohen Wald¬ 
gebirge. Es ist daher verständlich, daß man sich sehr eingehend mit 
der Kriegführung im Gebirge befaßte. Dies schon deshalb, weil nach 
dem Vorhaben Conrads die Entscheidung im Jahre 1917 zunächst im 
Südwesten gesucht werden sollte. Hier war und blieb das Hauptpro¬ 
blem immer, wie man am raschesten und am sichersten aus dem Gebirge 
in die venezianische Ebene gelangen könnte; hiebei sollte noch ange¬ 
strebt werden, daß dieser Stoß in operativ wirksamer Richtung erfolge. 
Die ursprüngliche Idee Conrads für die Frühjahrsoffensive 1916 
gegen Italien war ein doppelseitiger Angriff aus Südtirol heraus und 
über den Isonzo hinweg gewesen. An der Richtigkeit dieses Planes gab 
es keine Zweifel. Deshalb entwarf die I-Gruppe des k. u. k. AOK. auch 
den Angriffsplan für 1917, wie im vorhergehenden Abschnitt erörtert 
wurde, wieder nach diesem Grundgedanken. Aus Mangel an Kräften 
hatte man sich 1916 aber bloß mit dem Angriff aus einer Richtung be¬ 
scheiden müssen. Er wurde von den Hochflächen von Lavarone und 
Folgaria in südöstlicher Richtung angesetzt, weil man sich hievon mit 
Recht eine entscheidende Wirkung versprach. Dieser Stoß gelangte 
jedoch in der Zeit, ehe der mächtige Verbündete Italiens, das Zaren¬ 
reich, die Einstellung des Angriffes erzwang, nicht bis in die Ebene. 
Die verschiedenen Ursachen dafür, daß der Stoß in drei Wochen die 
nicht viel mehr als 20 km breite Gebirgszone nicht zu durchdringen
	        
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