Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Abwehrerfolg der Rumänen 
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grappe Mackensen zu durchbrechen und sodann womöglich die Wa¬ 
lachei und die Dobradscha zurückzuerobern. Den Hauptschlag hatte die 
rumänische 1. Armee bei Namoloaça zu führen. Die 2. Rumänenarmee 
sollte in das Becken von Soveja einbrechen und, nach Süden einschwen¬ 
kend, die Front der deutschen 9. Armee aufrollen. Den unter dem 
Oberbefehl des Königs Ferdinand in der Rumänischen Front stehenden 
drei Russenarmeen waren Begleitunternehmen zugedacht. 
Knapp vor dem für den 25. Juli anberaumten Beginn des Angriffes 
der rumänischen 1. Armee, dem eine gewaltige Kanonade vorangegan¬ 
gen war, verbot Kerenski aus Bestürzung über den Zusammenbruch des 
russischen Südwestheeres in Galizien seinen in der Moldau stehenden 
Armeen die Mitwirkung und vereitelte hie durch die Offensive des vom 
König von Rumänien befehligten Heeres. Tags vorher jedoch hatte 
Gen. Averescu mit der rumänischen 2. Armee den schwachen Südflügel 
der k. u. k. 1. Armee schon durchstoßen und war plangemäß in das 
Becken von Soveja eingebrochen. Averescus weiterem Vordringen wurde 
nun vom König gleichfalls Einhalt geboten. 
Jetzt holten die Mittelmächte in der Moldau zum Gegenschlag aus. 
Durch einen über den Unterlauf des Sereth hinweg und aus der Buko¬ 
wina heraus geführten Zangenangriff sollte die Moldau erobert wer¬ 
den. Die Rumänen ganz aus dem Felde zu schlagen und sich in den 
Besitz der Getreide Vorräte dieses fruchtbaren Landes zu setzen, waren 
die Triebfedern für dieses Unternehmen. 
Wegen des Einbruches der Rumänen in das Sovejabecken wurde 
der Hauptstoß, der ursprünglich auch über Nämoloasa geplant gewesen 
war, weiter westwärts nach Focsani verlegt. Durch einen von hier nach 
Norden geführten Angriff sollte einerseits die rumänische 2. Armee 
zur Preisgabe ihrer drohenden Flankenstellung gezwungen, anderseits 
ein besseres Zusammenwirken mit dem im Ojtozgebiet nun gleichfalls 
zum Angriff schreitenden Südflügel der k. u k. 1. Armee erreicht werden. 
Der am 6. August losbrechende Ansturm der deutschen 9. Armee 
erzielte gegen die nicht sonderlich widerstandskräftige 4. Russenarmee 
wohl einen beachtenswerten Anfangserfolg. Das geplante Hinübergreifen 
auf das östliche Serethufer, das zur Aufrollung der ganzen Feindfront 
bis zur Mündung dieses Flusses führen sollte, glückte aber nicht. Über¬ 
dies rückte von Nämoloasa her die hier herausgelöste rumänische 1. Ar¬ 
mee nach Westen heran, um an Stelle der Russen nördlich von Focsani 
in die Front zu treten. Sie vermochte nun den Kampf zu nähren, und 
in opfervollem Ringen gelang es den Rumänen, den Verbündeten den
	        
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