Truppenverschiebungen bei der 1. Armee
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Heeresfront war dieser Auftrag nicht unerwünscht, denn sie sali darin
eine Möglichkeit, die 117. ID. bald zur 7. Armee zu bringen. Die 1. Armee
wurde sogleich verhalten, die erreichten Linien zur Dauerstellung aus¬
zugestalten. Nur kleine Frontverbesserungen seien noch zulässig. GO.
Rohr veranlaßte, daß die 117. ID. samt dem württembergischen Ge-
birgsbataillon abgelöst wurde. Ihren Abschnitt sowie jenen der 70. HID.,
die nicht mehr kampfkräftig zu sein schien, hatte die benachbarte
deutsche 225. ID., GM. Woyna, zu übernehmen. Ihr wurden zwei ihrer
Bataillone, die seit den Julitagen noch bei der 218. ID. (Gruppe Keller)
standen, zurückgegeben und überdies die bayr. 15. RIBrig. unterstellt.
Dafür sollte Gerok das Bataillon I/HIR. 11 und das k. u.LstlR. 17 dem
VI. Korps überweisen, das im Tausch für die 225. ID. die 70. HID. er¬
hielt. Die Fußregimenter der 7. KD. nebst dem deutschen LstlR. 36 hat¬
ten zur 218. ID. abzugehen, um den nur schwach besetzten Südflügel
zu verstärken. Durch diese vielfachen Truppen Verschiebungen, die
naturgemäß einige Zeit beanspruchten, wurde auch das sehr notwen¬
dige Ordnen der arg vermengten Divisionsverbände angebahnt. Nur
die 37. HID. blieb geteilt. Am 27. erhielt das Heeresfrontkommando
die Weisung, die 117. ID. für eine Verwendung auf einem anderen
Kriegsschauplatz bereitzustellen. Bis zur Abfahrt war sie hinter der
Front Geroks aufzufrischen und für die künftige Aufgabe zu schulen.
Am 28. August gelang es dem rechten Flügel der 117. ID., knapp
vor ihrer Ablösung, noch die kleine Rückfallskuppe nördlich von Gro-
zesci (S. 392) zu nehmen. Südlich des Ortes holten sich zu gleicher Zeit
Sturmtrupps des bh. IR. 5 aus einem rumänischen Stellungsteil einige
Dutzend Gefangene. Bei der deutschen 9. Armee begann planmäßig der
letzte Vorstoß. Der Führer des XVIII. RKorps, GLt. Wenninger, griff
mit dem Alpenkorps und mit der links davon neben dem Südflügel
Geroks eingesetzten 216. ID. auf Muncelu und Iresci an. Die Wiener
Schützendivision und die 115. ID. deckten die rechte Flanke des Sto߬
keiles. Der neu entfachte Kampf brannte durch einige Tage weiter, da
sowohl die rumänische 1. Armee wie der Anschlußteil der Armee Ave-
rescu kräftige Gegenschläge führten. Das rumänische Oberkommando
wollte die Front um keinen Preis zerreißen lassen1). Das Unternehmen
brachte den deutschen Angreifern auf den Höhenzügen östlich der ge¬
nannten Orte einen mäßigen Geländegewinn und über 1500 Gefangene
ein, übte aber auf den Feind nicht die erwünschte, weiterreichende
Wirkung aus. Die halbe Schützendivision FML. Kaiser war, während
*) D a b i j a, IV, Maraseçti (Manuskript) und 282 ff. — Kiritzcsco, 360 ff.