Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Mühsames Vordringen der Armee Eben 
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in die Moldau vorzudringen, wurde aufgegeben. GdL Eben erhielt den 
Auftrag, den Serethschutz zwei Divisionen anzuvertrauen und den 
Hauptstoß, um ihn dem zermürbenden Flankenfeuer der rumänischen 
Batterien zu entziehen, mit drei Divisionen in erster und einer in zweiter 
Linie nach Nordwesten gegen die Linie Deocheti—Clipicesei weiterzu¬ 
führen. Das Schwergewicht war auf den linken Flügel der Angriffs¬ 
gruppe zu verlegen. Deshalb war auf dem Südufer der Putna eine 
starke Artillerie aufzustellen, wozu auch die Batterien des Alpenkorps 
dienen mußten. Dieser derart geänderte Angriffsplan bezweckte, die 
Russen zu schlagen, um hierauf der 2. Rumänenarmee den Rückzug 
aus dem Sovejabecken durch das Susina- und Zäbräuttal zu verwehren 
und so im Zusammenwirken mit der am 8. August aus dem Ojtozgebiet 
vorbrechenden Gruppe Gerok die im Gebirge steckenden Kräfte des 
Feindes abzufangen. 
Das rumänische Oberkommando drängte den Gen. Cristescu, im 
Einvernehmen mit dem russischen Armeeführer Ragosa die Lage ehe¬ 
stens wiederherzustellen, damit die geplante Kräfteversammlung in der 
nördlichen Moldau (S. 361) nicht behindert werde. Cristescu zog seine 
letzten zwei Divisionen an den Sereth heran und durfte auch über die 
Heeresreserve, die Grenzerbrigade, verfügen. Spät nachts trug sich das 
Oberkommando schon mit dem Gedanken, die inneren Flügel der rus¬ 
sischen 4. und der rumänischen 2. Armee aus dem Sovejabecken zurück¬ 
zunehmen, um aus der verkürzten Front Streiter zu erübrigen, doch 
ging man davon auf Einspruch des Gen. Averescu wieder ab. 
Am 8. August konnte die Mitte des Korps Morgen, die wie der 
rechte Flankenschutz unter dem zusammengefaßten Feuer der rumä¬ 
nischen Serethbatterien empfindlich litt, wegen des entschlossenen 
Widerstandes der Rumänen das Bahnknie südlich von Märäsesti nicht 
erreichen. Aber auch die Russen hatten sich verstärkt und stemmten 
sich den zwischen Susita und Putna vorgehenden Deutschen mit Macht 
entgegen. Schließlich behielten dennoch die Angreifer die Oberhand, 
und ihr Nordflügel eroberte Bätinesti. Jetzt konnte auch der Großteil 
der öst.-ung. 62. ID., FML. Brunswik, über die Putna hinweg kämpfend 
vor schwenken. 
So war der Einbruch nunmehr auf 20 km Breite und an der tiefsten 
Stelle auf 6 km ausgeweitet worden. Aber dieses, mit sehr erheblichen 
Verlusten erkaufte Ergebnis wie auch die 3300 Gefangenen und die 
17 Beutegeschütze vermochten die deutsche Führung darüber nicht hin¬ 
wegzutäuschen, daß die Fortschritte der Angriffsgruppe, die dem sich 
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