Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Die letzten Schlachten auf dem rumänischen Kriegsschauplatz 
die Fronttruppen durch Abgaben für Erntearbeiten ohnehin geschwächt. 
Für größere Kampfhandlungen reiche der Geschoßvorrat nicht aus; dies 
sei hier besonders gefährlich, da im wegarmen Gebirgslande das Vor¬ 
bringen von der Bahn bis zur Batterie viel Zeit brauche. Ein Angriff 
des Feindes auf den rechten Flügel der 1. Armee stehe fast sicher 
bevor. Zur Abwehr werde, was möglich sei, vorgekehrt werden; aber 
bei einem gleichzeitigen Angriff an mehreren Stellen könne sich das 
Heeresfrontkommando ,,nur auf die Festigkeit der Frontbesatzung selbst 
verlassen", denn beiden Armeen fehle es an genügenden Reserven. Der 
Auftrag, die neu zugewiesenen Divisionen sowie die 7. ID. aus den 
Mannschaftsbeständen der Heeresfront zu ergänzen, bedeute ein Schwä¬ 
chen der Kampflinie, da der Grundsatz, nur völlig ausgebildete Leute 
einzureihen, beibehalten werden müsse. Das Auffüllen der drei Divi¬ 
sionen werde daher längere Zeit dauern und auf Kosten der übrigen 
Verbände gehen. Die Verminderung der Kampfkraft habe nunmehr das 
äußerste Maß erreicht, „wenn nicht überschritten", innerhalb dessen 
der Befehlshaber die Verantwortung für das Behaupten der Front eben 
noch tragen könne. 
In der Antwort aus Baden wurde dem Erzherzog entgegengehalten, 
daß er jetzt im Juli vergleichsweise dem Feinde mit mehr Kräften, 
Kampfmitteln und in besser ausgebauten Stellungen als im Dezem¬ 
ber 1916 entgegenzutreten vermöge; es dürfe auch nicht vergessen 
werden, daß die Lage nach einer elften Isonzoschlacht „gebieterisch 
zwingen" könnte, der Heeresfront sogar alle einreihungsfähigen Ersätze 
(11.000 Mann) abzuziehen. Nur an der Kärntner Front (10. Armee) sei 
das Verhältnis zwischen den eigenen und den feindlichen Kräften für 
uns besser als in Siebenbürgen, sonst durchwegs wesentlich ungünstiger. 
Die Führer aller Grade und die Truppen der Mittelmächte hätten mit 
diesen Gegebenheiten zu rechnen. „Sie sind unabänderlich. — Wir 
müssen riskieren und müssen dabei mit Zuversicht in den Kampf treten." 
Am 15. Juli sah sich der Heeresfrontkommandant bewogen, der 
Gruppe Gerok das Befehlsrecht über das vom Nordteil der 7. Armee 
nach Bereczk verlegte IR. 157 der deutschen 117. ID. einzuräumen und 
alle Beschränkungen, die dem Gruppenführer in bezug auf die Kampf¬ 
handlungen seiner Streiter auferlegt waren, aufzuheben, damit dieser 
offenbare Angriffsvorbereitungen des Feindes in jeder Weise vergelten 
könne. Gdl. Gerok erwartete Vorstöße, die von Überläufern für den 
18. Juli angesagt wurden, im Susita- und im Casinugebiet sowie im 
Oituzu- und im Slänictale. Aus den Divisionen der Gruppe Ruiz und
	        
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