Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Zusammensetzung der beiden rumänischen Armeen 
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zum Einsatz bestimmt. Die 2. Armee, Gen. Averescu, (1., 3., 6., 8. ID. 
und 2. Cälärasibrigade), war auch während der Reorganisation in der 
Front verblieben. Um die Monatswende Juni—Juli rückte nunmehr auch 
die 1. Armee, Gen. Cristescu, die aus den Divisionen 5, 9, 12, 13, 14, 
der Grenzerbrigade, beiden Kavallerie di Visionen und der 1. Cälärasi- 
brigade bestand, in die Serethlinie zwischen die 4. und die 6. Russen¬ 
armee ein und übernahm den Abschnitt bei Nämoloasa. Die rumänische 
7. ID. war Heeresreserve. Das I. Korps (2., 4. und 11. ID.), im Mann- 
schaftsstand durch Kriegsseuchen sehr geschwächt, war noch nicht 
aufgefüllt und hatte den Ausbau fortzusetzen; desgleichen wurden auch 
zwei Divisionen des V.Korps (10., 15. ID.) noch zurückgehalten. 
Dein Heerführern der Mittelmächte gelang es nicht so leicht, die 
Absichten des Feindes zu durchschauen. Am 27. Juni hatte die DOHL. 
die Lage dahin beurteilt, daß zwischen den Karpathen und dem 
Schwarzen Meere ein Ansturm des Feindes gegen die Heeresgruppe 
Mackensen noch nicht nahe bevorstehe, aber jedenfalls zu erwarten 
sei. In der rumänischen Ebene sei mit einem Hauptangriff zwischen 
Bräila und Nämoloasa zu ^rechnen, der von Teilangriffen gegen die 
Dobrudscha und gegen Focsani begleitet sein mochte. Ob sich der Feind 
auch gegen den Trotusu- und Oituzuabschnitt wenden werde, bleibe 
fraglich; in den Karpathen seien Vorstöße etwa bei Kirlibaba möglich. 
In der ersten Juliwoche gewann GFM. Mackensen schon eindrucks¬ 
vollere Anzeichen. Bei der 9. Armee, die jetzt an Stelle des in die 
Türkei berufenen Gdl. Falkenhayn Gdl. Eben befehligte, erhielten der 
von Türken, Bulgaren und der k. u.k. 145. IBrig. besetzte Abschnitt des 
GenKmdos. LH (früher Donauarmee, Gdl. Kosch) sowie die Mittel¬ 
gruppe Schaer (deutsche 109. und öst.-ung. 92. ID.) lebhaftes Geschütz¬ 
feuer; in der Luft entspannen sich rege Kämpfe. Der Feind baute in 
dem Frontvorsprung, der vor Nämoloasa auf das rechte Serethufer 
übergriff, neue Brücken über den Fluß. Hinter den russisch-rumäni¬ 
schen Linien nahm der Verkehr auf Straßen und Bahnen stark zu. Der 
öst.-ung. Generalstabschef, Gdl.Arz, glaubte hingegen am 8. Juli noch 
an keine größere Operation der Russen gegen die Serethlinie, da sie 
dort das XXIX. Korps mit drei Divisionen und anscheinend auch das 
XL VII. Korps zurückzogen. Arz regte bei Hindenburg an, aus Rumä¬ 
nien gleichfalls Kräfte für Ostgaiizien herauszulösen. Ludendorff er¬ 
klärte jedoch namens der DOHL., die Feindlage sei noch nicht klar 
zu übersehen; man müsse abwarten, ob die russischen Verbände auch 
wirklich abbefördert würden.
	        
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