Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Versteifen des russischen Widerstandes am Zbrucz 
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Wolkowce stehenden Feind an und warf ihn. Das XXVII. RKorps ge¬ 
langte am 29. kampflos in die Linie Korolowka—Gródek. Die 38. HID., 
GM. Molnár, eroberte Zaleszczyki (S.316). 
Der hartnäckige Widerstand, den die Südarmee am 29. Juli am 
Zbrucz gefunden hatte, ließ vermuten, daß sich der Rückzug der Rus¬ 
sen hier seinem Ende näherte. Die Russen hatten offensichtlich sehr viel 
Kavallerie zur Entlastung der Infanterie ihrer 7. und ihrer 8. Armee 
in die Front eingeschoben. Aus aufgefangenen Funksprüchen und aus 
den Aussagen der Gefangenen konnten in diesen Tagen gegenüber der 
Mitte der Heeresgruppe Böhm-Ermolli, im Räume zwischen der Eisen¬ 
bahnlinie Tarnopol—Woloczysk und Kamieniec-Podolski, 13 bis 15 rus¬ 
sische Kavallerie di Visionen wahrgenommen werden. Sie hatten durch 
die Kämpfe nicht gelitten, denn sie waren in ihrer Mehrzahl hinter der 
Front gestanden. 
Auch die strengen Maßnahmen, die der neue Höchstkommandie¬ 
rende, Gen. Kornilow, ergriffen hatte, um die militärische Zucht wieder¬ 
herzustellen, waren nicht ohne Erfolg geblieben. Die russischen Soldaten 
ließen sich bewegen, in den neuen Wehrstellungen, an der Grenze von 
Altrußland, auszuharren. Die zurückgehenden Divisionen der 7. Russen¬ 
armee bezogen hinter dem Zbrucz eine durchlaufende Verteidigungs¬ 
linie und stellten sich dort entschlossen dem Verfolger entgegen. Die 
Trümmer des XII. Korps und des III. kauk. Korps der 8. Armee schlu¬ 
gen sich noch verzweifelt im Winkel zwischen Zbrucz und Dniester. 
Hier wurde das Kavalleriekorps des Gen. Baron Wrangel eingesetzt, um 
den Stoß abzuwehren, der in südöstlicher Richtung unmittelbar in den 
Rücken der südlich vom Dniester kämpfenden Armeekörper zielte1). 
Am 30. Juli entbrannten an der ganzen Front der Südarmee heftige 
Kämpfe. Im Abschnitt des Beskidenkorps mußten an diesem Tage rus¬ 
sische Gegenstöße, die sich gegen den linken Flügel der 237. ID. rich¬ 
teten, abgewiesen werden. Der Angriff dieser Division gegen die Höhen 
südlich von Holeniszczow unterblieb wegen ungenügender artilleristi¬ 
scher Vorbereitung. Die 197. ID. vermochte nördlich von Husiatyn ihren 
Erfolg vom Vortage nicht mehr zu erweitern, behauptete aber die ge¬ 
wonnene Stellung gegen heftige Gegenstöße des Feindes. Der 96. ID. 
und der 223. ID. gelang es, bei Zielona auf dem östlichen Flußufer Fuß 
zu fassen. Gdl. Bothmer stellte seine Armeereserve, die 15. RD., dem 
Beskidenkorps zur Verfügung. Sie wurde zwischen der 237. ID. und 
der 197. ID. eingesetzt. 
1) Zajontschkowskij, Feldzug 1917, 90 f.
	        
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