Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Kräfteverschiebungen an der Karpathenfront 
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In den Waldkarpathen verstärkte sich das Störungsfeuer der rus¬ 
sischen Artillerie bei Dorna Watra, Jacobeny, Kirlibaba und auch im 
Ludowagebiet am Czarny Czeremosz. Anfangs Juli stieß der Feind in 
diesen Frontteilen und auch auf dem Jablonicapaß mit kleinen Ab¬ 
teilungen gegen die Stellungen der Gruppe Krauss, des Karpathenkorps 
und des k. u. k. XVII. Korps vor, wurde indes durchwegs von den Ver¬ 
teidigern abgewiesen. Trotz der erhöhten feindlichen Tätigkeit waren 
aber auf dem linken Flügel der Armee Kövess keine Anzeichen eines 
bevorstehenden größeren Angriffes zu erkennen. Das Artilleriefeuer 
der Russen wurde nicht stärker als bei den gewöhnlichen Stellungs¬ 
kämpfen, und es zeigte sich keine Vermehrung an schweren Kalibern. 
An vielen Stellen der Front verharrte die russische Infanterie in völliger 
Ruhe; die Propaganda von Schützengraben zu Schützengraben ging im 
Bereiche der Heeresfront Erzherzog Joseph noch immer weiter. 
Das Heeresfrontkommando mußte allerdings mit neuen Unterneh¬ 
mungen der Russen in den Kampfabschnitten von Dorna Watra, Jaco- 
beny und Kirlibaba rechnen, weil dort das XXVI. Russenkorps schon 
wiederholt versucht hatte, die große Querverbindung der 7. Armee im 
Tale der Goldenen Bistritz abzuschneiden. GO. Erzherzog Joseph suchte 
denn auch durch eine neue Kräftegruppierung auf dem rechten Flügel 
der Armee Kövess dieser Gefahr nach Möglichkeit Rechnung ,zu tragen. 
An Reserven standen dem Heeresfrontkommandanten nur die 7. ID. 
zur Verfügung, die Mitte Juni an Stelle der 12. ID. vom südwestlichen 
Kriegsschauplatz nach Dés herangeführt worden war. Sie hatte in den 
Kämpfen am Isonzo schwer gelitten und ihre volle Verwendungsfähig¬ 
keit anfangs Juli noch nicht ganz wiedererreicht. Es war daher geplant, 
die im Verbände des k. u. k. XVII. Korps in ruhiger Front stehende 
deutsche 117. ID. durch die 7. ID. ablösen zu lassen und an den rechten 
Armeeflügel zu verlegen, um die bei Jacobeny eingesetzte Kavallerie 
der Gruppe Krauss durch kampfkräftigere Truppen ersetzen zu können. 
Ferner bat Erzherzog Joseph Ende Juni die k. u. k. Heeresleitung, der 
7. Armee ein Korpskommando zu überweisen, um ihm den Befehl über 
die 59. ID. und die 40. HID. im Kampfabschnitt von Kirlibaba zu über¬ 
tragen. Gdl. Arz nahm dafür das noch immer bei der Heeresgruppe 
Woyrsch befindliche XII. Korpskmdo., Gdl. Henriquez, den GdK. Hauer 
oder auch das IV. Korpskmdo., FML. Hordt, in Aussicht, forderte aber 
am 29. Juni den Erzherzog Joseph auf, Artillerie und andere entbehrliche 
Kräfte an die Heeresgruppe Böhm-Ermolli abzugeben. Erzherzog Joseph 
war bereit, 13 schwere und 18 leichte Haubitzbatterien der Heeres¬
	        
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