Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Erbitterter Kampf um die Hohe Lysonia 
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Noch bedenklieber gestaltete sich die Lage auf dem linken Flügel 
der Sachsen und auf dem rechten Flügel der nördlich benachbarten 
k.u. k. 55. ID. im Abschnitt der Höhe Lysonia. Stundenlang hatte dieser 
Stellungsteil unter einem vernichtenden Hagel schwerer und schwerster 
Kaliber gelegen. Der erste Graben verschwand unter diesem Feuer 
völlig, der Lysoniawald verwandelte sich in ein Wirrnis zerfetzter 
Äste und Baumstämme, an eine Leitung des Kampfes durch die unteren 
Führer war nicht mehr zu denken. Zur gleichen Stunde wie auf der 
Dzikie Lany, um 10h vorm., brach auch auf der Lysonia der Sturm 
der russischen Infanterie los. Die 74. ID. und die 3. TransAmurGrenz- 
wachD. setzten sich in dichten Massen gegen die stark gelichteten Linien 
der 24. RD. in Bewegung. Auch hier glückte dem Feind der erste Ein¬ 
bruch. Er setzte sich südlich der Lysonia in den Besitz des ersten und 
des zweiten Grabens und drang mit Teilen bis in die dritte Linie ein. 
Nach Norden und Süden einschwenkend, rollte er die anschließenden 
Abschnitte auf. Ein kräftig geführter Gegenstoß der Divisionsreserve 
der 24. RD. stellte bis Mittag die Lage wieder her. 
Hartnäckiger hielt sich der Feind auf der Lysonia selbst. Dort 
hatte sich der russische Einbruch auf dem äußersten linken Flügel der 
24. RD. und auf dem rechten Flügel des nördlich anschließenden 
HIR. 308 der k. u. k. 55. ID. bis nahe an den Südrand des Waldes östlich 
von Brzezany hin ausgedehnt, wo ihn rasch herbeigeeilte Divisions¬ 
reserven zunächst zum Stehen brachten. Ein weiteres Vordringen des 
Gegenangriffes war aber bei der mehrfachen Überlegenheit der Russen 
nicht möglich. Blutig und ergebnislos wogte der Kampf in den ersten 
Nachmittagsstunden hin und her, als gegen Abend ein von frischen 
Kräften unternommener Massenstoß der Russen den Sachsen die letzten 
Kampfgräben auf der Lysoniahöhe entriß und sich von dort aus sowohl 
weiter gegen Südwesten als auch gegen Norden Bahn brach1). 
Auf dem Nordflügel des HIR. 308 und vor dem links benachbarten 
HIR. 309 war zwar das erste Vorgehen der Russen gegen Mittag im 
Artilleriefeuer der 55. ID. schon an der Geniówka ins Stocken geraten. 
Aber gleichzeitig mit dem neuen Angriff gegen die 24. RD., etwa um 
6h abends, gingen auch gegen den rechten Flügel der k. u. k. 55. ID. 
frische Kräfte der Russen vor. Sie durchbrachen die erste Stellung des 
HIR. 308 und drangen von Südwesten her tief in den Wald östlich von . 
Brze±any ein. Der Feind entbehrte aber nunmehr der Unterstützung 
!) Anspach-Flach, Das Kgl. Sächs. Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 107 
(Erinnerungsblätter deutscher Regimenter, Heft 45, Dresden 1927), 188 ff. u. 399 ff.
	        
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