Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

204 
Die Mai- und Junischlachten im Südwesten 
Abwehrfront in Südtirol hatte, waren der Kommandant der 6. ID., 
FML. Mecenseffy, ebenso wie der Komimandant des III. Korps, Gdl. 
Krautwald, schon am 19. Juni fest entschlossen, ehestens zum Gegen¬ 
angriffe zu schreitenx). Daß dessen Durchführung erst nach sorgfäl¬ 
tigster Vorbereitung mit frischen Truppen zu unternehmen sei, war 
allen Befehlsstellen klar; über die hiefür nötigen Kräfte gingen die 
Meinungen jedoch auseinander. Das 11. Armeekmdo. hatte unter dem 
Eindrucke der ersten Alarmmeldungen am 19. Juni mittags den Einsatz 
einer frischen Division für unerläßlich gehalten. FML. Mecenseffy for¬ 
derte mindestens sechs Bataillone, welche Zahl nach Meinung des 
III. Korpskmdos. bei der schwierigen Versorgung das Höchstmaß an 
Kraftzuschuß darstellte. Der Zuschub reichlicher Munitions Vorräte für 
die fast verschossenen Batterien mußte Hand in Hand mit dem Heran¬ 
führen von Verstärkungen gehen2). 
Die Vorbereitungen für den Gegenangriff hatte der Kommandant 
der 98. Kaiserschützenbrigade, Obst. v. Sloninka, zu treffen, der in der 
Nacht auf den 22. Juni die Führung des Nordflügels der 6. ID. vom 
Mt. Campigoletti bis zum Bruchrand nördlich der Höhe -<¡>-2051 über¬ 
nahm. Das Verhalten des Feindes, der nur mehr am 20. seine Batterien 
in lebhafter Feuertätigkeit hielt, sich aber sodann emsig dem Ausbau 
seiner neuen Stellungen widmete, gestattete die ruhige Durchführung 
aller nötigen Vorbereitungen. Am 22. Juni wurde dem eben in Tirol 
eingelangten Kommandanten der 73. ID., FML. Ludwig Goiginger, als 
Führer einer korpsunmittelbaren Gruppe die Leitung der gesamten 
Kampfhandlung übertragen, nachdem ihm FM. Conrad gelegentlich 
seiner Meldung die Wichtigkeit seiner Aufgabe mit folgenden Worten 
dargetan hatte: „Die Lepozzestellung muß wieder genommen werden, 
sonst ist die ganze Front nicht mehr zu halten3)." 
Für die Kampfhandlungen standen zur Verfügung: von der 18. ID. 
das Bataillon X/14, von der 6. ID. die Bataillone 1/14, I/KSchR. I, 
III/KSchR. II, das FJB. 7, zwei Bataillone des IR. 57, das halbe Sturm¬ 
bataillon der 11. Armee, eine Sappeurkompagnie und drei Trägerkom¬ 
pagnien, ferner alle Batterien der 6. und der 18. ID., die zur Wirkung 
1) Sloninka, Die Kämpfe um die Ortigara—Lepozzestellung [Unsere Kaiser¬ 
schützen] (Hall i. T. 1927), welches Buch neben L ü t z o w, Die Ortigarakämpfe 
(Hall i. T. 1922), eingehend die Ortigaraschlacht schildert. 
2) Die Artilleriegruppe auf dem Nordflügel der 6. ID. hatte am 10. Juni 1601, 
am 15. bis zum Mittag 196 t, am 18. Juni 164 t und am 19. 250 t verfeuert (Slo¬ 
ninka, 11, 13, 20). 
3) Sloninka, 28.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.