Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Der erste Ansturm der Italiener 
195 
des Abschnittes Ortigara gefallen waren, bemächtigten sich die Italiener 
der Nordkuppe Höhe -c¡>- 2071. Trote der erlittenen schweren Verluste ver¬ 
mochten aber die Reste der Abschnittsbesatzung sowohl die Hauptkuppe 
des Mt. Ortigara, Höhe -c¡>- 2105, zu halten, als auch einen weiteren 
Raumgewinn des Feindes gegen Westen zu verhindern. Der ungleiche 
Kampf hatte auch die Italiener schwere Opfer gekostet; daher begnüg¬ 
ten sie sich mit dem errungenen Erfolg. 
Daß der Mt. Ortigara gehalten werden konnte, war vor allem der 
zähen Ausdauer des krainischen FJB. 7 im Abschnitte Campigoletti zu 
danken. Gegen diesen liefen zwei Alpinibataillone vergebens Sturm; 
sie mußten trotz des Einlangens von Verstärkungen unter schweren 
Verlusten die Angriffe einstellen. 
An den übrigen Teilen der Korpsfront hatten die Italiener nirgends 
mit gleicher Wucht wie auf dem Grenzkamm angegriffen. Örtliche Ein¬ 
brüche gelangen dem Feinde am 10. Juni auf dem Mt. Forno, wo ihn 
ein sogleich angesetzter Gegenstoß des steirischen IR. 27 hinauswarf, 
ferner westlich der Cr,a. Zebio. In diesem schon seit Jahresfrist heiß 
umstrittenen Kampfgebiete hätte die Sprengung einer großen Minen¬ 
anlage den Angriff einleiten sollen, aber die italienische Mine ging 
durch einen Blitzschlag schon am 8. Juni hoch, der Verteidiger besetzte 
den Trichter und nahm den Italienern, die schwere Verluste an Offi¬ 
zieren erlitten hatten, weitere Erfolgsaussichten in diesem Abschnitte x). 
Ein örtlicher Einbruch, der nach einer am 10. Juni vorgenommenen 
kleineren Sprengung an dieser Frontstelle glückte, wurde durch die 
hier stehenden steiermärkischen Schützenregimenter 3 und 26 wieder 
wettgemacht. 
Auch weiter südlich hatten die Stellungen der 22. SchD. schwer 
unter dem Massenfeuer gelitten; starke Angriffe der Italiener gegen 
den Mt. Dorole, den Mt. Interotto und bei Camporovere wurden teils 
durch Sperrfeuer, teils im Nahkampfe abgewiesen. Bei der Gruppe 
Obst. Vidossich war ein örtlicher Einbruch in die Stellungen der Zilier- 
taler Standschützen bei Rotzo bald bereinigt. 
Der Erfolg des Tages war für die Italiener dennoch nicht unbedeu¬ 
tend, und nur mit Mühe gelang es, das zwischen der 6. und der 18. ID. 
aufgerissene Loch verläßlich zu schließen. Eine Fortsetzung des Stoßes 
am 11. oder 12. konnte für den Verteidiger verhängnisvoll werden, 
1) Brigate di Fanteria, VI, Brig. Catania, 89. Die Explosion erfolgte wahrend 
einer Orientierung für den beabsichtigten Angriff und kostete die Italiener 22 Offi¬ 
ziere und 100 Mann. 
13*
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.